Stockholm. Schweden trauert um einen seiner erfolgreichsten Filmemacher. Mit nur 36 Jahren nahm sich der unter Depressionen leidende Regisseur Malik Bendjelloul das Leben. Im vergangenen Jahr war Bendjelloul für seinen Film “Searching For Sugar Man“ mit dem Oscar ausgezeichnet worden.

Der schwedische Oscar-Preisträger Malik Bendjelloul ist mit nur 36 Jahren gestorben. Der Regisseur von "Searching for Sugar Man" nahm sich das Leben, wie sein Bruder Johar Bendjelloul am Mittwoch der Zeitung "Aftonbladet" sagte. "Ich kann bestätigen, dass er an Depressionen litt." Der Dokumentarfilmer war am Dienstag tot in seiner Wohnung aufgefunden worden.

Bendjelloul hatte 2013 für "Searching For Sugar Man" den Oscar für die beste Dokumentation gewonnen. Darin ging der Filmemacher der Geschichte des US-Folksängers Sixto Rodriguez nach, der in Südafrika mit seinen Alben in den 70er Jahren großen Erfolg hatte, ohne etwas davon zu wissen.

Der "süßeste und argloseste Mensch"

Es war das erste Mal in 61 Jahren, dass ein schwedischer Dokumentarfilmer einen Oscar gewann. Nachdem Bendjelloul die begehrte Figur von Schauspieler Ben Affleck entgegen genommen hatte, sagte er der Zeitung "Göteborgs Posten": "Das ist eine unbeschreibliche und unglaubliche Ehre und ziemlich surreal."

In Schweden, wo der Journalist und Filmemacher auch durch seine Arbeit für das TV-Kulturprogramm Kobra bekannt war, löste die Todesnachricht Bestürzung aus. "Wie kann es sein, dass mein guter Freund Malik Bendjelloul, der süßeste und argloseste Mensch, im Alter von 36 gestorben ist?", schrieb der Produzent von "Searching For Sugar Man", Simon Chinn, auf Twitter.

Das letzte Projekt des Schweden war ein Dokumentarfilm über einen Mann, der mit Elefanten sprechen konnte. (dpa)