Los Angeles. King Kong hielt sie in seinen Fängen, eine Küchentisch-Szene machte sie berühmt. Die zweifach Oscar-prämierte Schauspielerin Jessica Lange mischt mit 65 Jahren in Hollywood weiter mit. Und im TV: Sie zählt zu den Stars der preisgekrönten Mini-Serie “American Horror Story“.

Holprig war ihr Start in Hollywood. Als halbnackte Blondine in den Fängen von "King Kong" gab Jessica Lange 1976 ihr Leinwanddebüt. Es war beinahe auch schon wieder das Ende ihrer Filmkarriere. Der Gruselstreifen des italienischen Filmproduzenten Dino De Laurentiis, ein Remake des Monsterklassikers von 1933, wurde mit schlechten Kritiken überschüttet. Eine ganze Weile musste Lange auf die nächste Rolle warten.

Ihr Auftritt als leidenschaftliche Geliebte von Jack Nicholson in der Mörderstory "Wenn der Postmann zweimal klingelt" brachte 1981 die Wende. Eine freizügige Sexszene auf dem Küchentisch katapultierte Lange ins Rampenlicht. Mit ihren eindringlichen Porträts von starken Frauen stieg sie rasch in Hollywoods Topriege auf. An diesem Sonntag wird die zweifache Oscar-Preisträgerin 65 Jahre alt.

Nominiert für zwei Schauspiel-Oscars

1983 wurde Lange gleich für zwei Schauspiel-Oscars nominiert, eine Seltenheit in Hollywood. Eine Anwartschaft gab es für ihre Hauptrolle in dem Drama "Frances", die Biografie der am Starruhm zerbrochenen Schauspielerin Frances Farmer. Als Freundin von Dustin Hoffman in Sidney Pollacks Verkleidungskomödie "Tootsie" war sie für den Nebenrollen-Oscar nominiert und konnte diesen goldenen Mann auch in Empfang nehmen.

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Es folgten weitere preiswürdige Auftritte und Oscar-Nominierungen für "Country" (1984), "Sweet Dreams" (1985) und "Music Box - Die ganze Wahrheit" (1989), ein Gerichtsdrama mit Armin Mueller-Stahl als Kriegsverbrecher, dem seine ahnungslose Tochter (Lange) als Rechtsanwältin auf die Spur kommt. Für das Melodram "Blue Sky" als manisch-depressive Offiziersgattin an der Seite von Tommy Lee Jones bekommt sie schließlich 1995 ihren zweiten Oscar - diesmal für eine Hauptrolle.

Lange, die sich als Unicef-Botschafterin und Pazifistin auch politisch engagiert, war zuletzt häufiger im Independent-Kino zu sehen. Jim Jarmusch holte sie an der Seite von Bill Murray für das Road-Movie "Broken Flowers" (2005) vor die Kamera. Im selben Jahr drehte sie mit Wim Wenders "Don't Come Knocking" mit Sam Shepard als alternder Westerndarsteller, der auf eine alte Liebe (Lange) trifft.

Lange hielt ihr Privatleben immer unter Verschluss

Auch im richtigen Leben waren Lange und der Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler Shepard über viele Jahre hinweg ein Paar. Als sie sich Anfang der 1980er Jahre bei den Dreharbeiten für "Frances" kennenlernten, war Lange auf dem Papier noch mit dem spanischen Fotografen Paco Grande verheiratet und erwartete ein Kind von ihrem damaligen Lebensgefährten, Ballettstar Michail Baryschnikow. Mit Shepard hat Lange eine weitere Tochter und einen Sohn. Ihr Privatleben hielten sie unter Verschluss. Das Paar war schon eine Weile auseinander, als Langes Sprecher im Dezember 2011 ihre Trennung offiziell bestätigte.

Seither hat Lange ihre Trophäensammlung noch vergrößert. Sie zählt zu den Stars der preisgekrönten TV-Mini-Serie "American Horror Story" über ein verwunschenes Haus. Das brachte ihr seit 2011 einen weiteren Emmy, Golden Globe und einen SAG-Schauspielpreis ein. (dpa)