Berlin. . Hollywood-Star Christian Bale, der für seine Darstellung eines Gauners mit Bauch und Glatze in „American Hustle“ für einen Oscar nominiert ist, hat keine Rede vorbereitet. Der ehemalige Batman-Darsteller rechnet nicht wirklich mit einer Statuette - weil er meint, der Streifen sei mehr ein Ensemblefilm als stark durch seine Einzelleistungen.

Er war der Batman in „The Dark Night“ und „The Dark Night Rises“, für „Fighter“ bekam er den Oscar. Nun ist der 1974 in Wales geborene Christian Bale abermals nominiert für seine Rolle in „American Hustle“ als Gauner mit Bauch und Glatze. Dieter Oßwald traf den Kandidaten in Berlin.

Mister Bale, wie gelassen sehen Sie der Oscar-Verleihung entgegen?

Christian Bale: Ganz ehrlich gesagt erwarte ich keinen Oscar. Das ist ein Ensemble-Film, genau darin liegt seine große Stärke. Von der Nominierung wurde ich völlig überrascht. Ich war bei Dreharbeiten, als mir jemand auf die Schulter klopfte und meinte, ich sei für den Oscar nominiert. Ich sagte „Wow. Aber wir müssen jetzt noch schnell diese Szene drehen“.

Wie wichtig ist ein Oscar?

Bale: Man sollte nie einen Film drehen in der Hoffnung auf einen Oscar oder andere Preise. Die einzige Befriedigung in diesem Job hat man nur beim Drehen. Alles andere ist außerhalb deiner Kontrolle. Der Regisseur entscheidet, welche Szenen er nimmt. Die Marketing-Leute der Studios befinden darüber, wie groß dein Film vermarktet wird. Last not least entscheidet der Zeitgeist, ob das Werk den Nerv der Zuschauer trifft.

Wie groß ist die Rivalität unter den Nominierten?

Bale: Konkurrenzgefühle kenne ich nicht. Es gibt so viele großartige Schauspieler, einen davon zum „besten“ zu küren, geht eigentlich gar nicht. Ich gehe sehr gerne zu dieser Verleihungszeremonie und freue mich über die Nominierung – aber nervös macht mich das nicht.

Bereiten Sie denn eine Rede vor?

Bale: Man will ja nicht als Trottel dastehen, der den Mund nicht aufbekommt. Ich werde einige Notizen vorbereiten, falls ich ins Trudeln geraten sollte. Ansonsten setzte ich auf Spontaneität. Öffentliche Reden liegen mir eigentlich gar nicht, aber diese Oscar-Rede beim ‘Fighter’ war ein starkes Erlebnis. Wenn man die erste Hemmung überwunden hat, möchte man gar nicht mehr aufhören zu reden – Oscar-Reden machen süchtig! (Lacht)