Berlin. Auf der Fernsehmesse MIPTV herrscht buntes Treiben: Der Roald-Dahl-Klassiker “Ottos Geheimnis“ wird mit Dustin Hoffman und Judi Dench verfilmt. In Deutschland wird der Film in der ARD zu sehen sein. Außerdem werden ein paar “Polizeiruf 110“-Krimis ihren Weg ins US-Fernsehen finden.

Der 1990 erschienene Kinderbuchklassiker "Ottos Geheimnis" von Roald Dahl (1916-1990) kommt ins Fernsehen. Die Geschichte um ein Paar, das nicht zueinander findet, wird ab Mai mit Dustin Hoffman und Judi Dench in den Hauptrollen verfilmt, wie die ProSieben-Vertriebstochter Red Arrow auf der MIPTV, dem weltgrößten Fernsehrechtemarkt, in Cannes mitteilte. In Deutschland wird der Film (Originaltitel: "Esio Trot") bei der ARD zu sehen sein.

Die Firma Red Arrow hofft auch darauf, ihre Spielshow "The Lie" auf dem deutschen Fernsehmarkt platzieren zu können. Die Sendung "The Lie", die bereits in England läuft, wurde beispielweise nach Frankreich verkauft. Ob das Spiel um Lüge und Wahrheit auch hierzulande ankommt, hängt im wesentlichen von einem Faktor ab: "Es ist nur noch eine Frage des Preises", sagte Peter Schmidt aus der Red-Arrow-Geschäftsführung der Nachrichtenagentur dpa.

Bieterwettbewerb um "Mako - einfach Meerjungfrau"

Eine positive Bilanz zog Christiane Wittich vom Programmvertrieb des Produzenten Studio Hamburg nach der MIPTV, die am Donnerstag endet und bei der mehr als 10.000 Käufer und Einkäufer aus aller Welt zu Gast in Südfrankreich waren. So kaufte der US-Fernsehsender MHz Networks, der von den Norddeutschen schon die Reihen "Tatortreiniger" und "Tatort" erwarb, in Südfrankreich die TV- und DVD-Rechte von neun Folgen der Krimireihe "Polizeiruf 110" ein.

"Man bemerkt, wie stark die Videoplattformen auf der Messe auftreten", stellte Alexander Coridaß, Geschäftsführer der Vertriebsfirma ZDF Enterprises, fest. "Und sie wollen Programme gerne exklusiv erwerben, um ihre Attraktivität zu erhöhen." Für die Rechte an der zweiten Staffel von "Mako - einfach Meerjungfrau" habe es einen regelrechten Bieterwettbewerb gegeben. Die Videoplattform Netflix investierte schließlich mehr als die anderen Interessenten und stieg als Koproduzent in das Projekt ein. (dpa)