Essen. Schauspieler und Regisseur Matthias Schweighöfer spielt in dem Film „Vaterfreuden“ einen eingefleischten Junggesellen, der sich eines Tages dann doch Kinder und eine Familie wünscht. Das Problem: Nach einem Frettchen-Biss ist er zeugungsunfähig. Eine temporeiche Komödie mit einem Schuss Romantik.

Matthias Schweighöfer nutzt die Gunst der Stunde und legt nach vier Kassenerfolgen mit einer weiteren Komödie nach, die schon vom Titel her auf bewährte Spaßstrategien setzt: „Vaterfreuden“. Eine klare Ansage also, die mit bekanntem Rollenmuster einsteigt. Schweighöfer ist Felix, ein sportlicher junger Mann mit ausgebauter Dachwohnung und dünnem Geldbeutel. Sein Bruder Henne, der mit seinem Hausfrettchen Karsten vorübergehend bei Felix eingezogen ist, kennt eine praktikable Gegenmaßnahme – erst Blutspenden, dann Samenspenden.

Die Freude über den leicht erarbeiteten Geldsegen währt aber nur kurz, denn eine unglückliche Verkettung von Umständen hat bei Felix irreparable Sterilisation zur Folge. Nun, da jegliche Kinderplanung zu den Akten gelegt ist, möchte Felix wissen, ob wenigstens seine Samenspende einen guten Zweck erfüllen konnte. Tatsächlich kann über diverse Umwege die Empfängerin ausfindig gemacht werden. Es ist die Fernsehmoderatorin Maren, die zwar nicht verheiratet, wohl aber in festen Händen ist. Diese Frau will Felix kennen lernen. Die ersten Annäherungsversuche scheitern fürchterlich.

Seit zwei Jahren als Pärchenkomiker unterwegs

Erst letzte Woche ließ Matthias Schweighöfer sich zitieren, dass er sich mit Neuerungen eher schwer tue. Fast könnte man das als vorauseilende Beschwichtigung begreifen, dass er jetzt nur noch leicht gewichtige Komödien macht und sich damit ähnlich in die Typenschublade zementieren lässt wie zuvor Til Schweiger und – was schon länger zurückliegt – Katja Riemann.

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Geht es um den Schauspieler Schweighöfer, so sei schon mal klar gestellt, dass der Mann schon die verschiedensten Charaktere gespielt hat und sein Nimbus als Pärchenkomiker nur etwas länger als zwei Jahre andauert.

Vieles hat sich der Regisseur bei Til Schweiger abgeschaut

Als Regisseur hingegen hat er sich einiges bei Til Schweiger abgeschaut und probiert sich nach dem Überraschungserfolg „What A Man“ und dem kalkulierten Schenkelklopfer „Schlussmacher“ nun mit „Vaterfreuden“ noch ein wenig mehr auf der Erfolgsrezeptur aus. Vier Co-Produzenten holte er dafür an Bord, mit denen er bereits Hits landen konnte. Allerdings sind auch vier Drehbuchschreiber beteiligt, und es hat sich immer wieder gezeigt, dass das nie ein gutes Zeichen für einen Film ist. Tatsächlich ist „Vaterfreuden“ in der ersten Hälfte fröhlicher Junggesellenspaß mit nur einem doofen Einfall, dass man dem Frettchen menschliche Laute beimischte. Ansonsten gibt es im Rahmen handelsüblicher Übertreibungen temporeichen Zeitvertreib.

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In der zweiten Hälfte rückt der Humor zugunsten besinnlicherer Momente in den Hintergrund. Die Liebesgeschichte rückt nach vorn und damit immer mehr Isabell Polak (aus der „Schillerstraße), die sehr hübsch ist und eine sympathische Ausstrahlung hat, schauspielerisch aber in eng gesteckten Grenzen wandelt und deshalb hinter allen Nebenakteuren (u.a. Friedrich Mücke, Katharina Schüttler, Alexander Khuon) zurück bleibt.

Schweighöfer selbst ist wieder der Sonnyboy mit dem verzweifelten Kern. Er kann einen Film im Alleingang tragen und das ist aller Ehren wert. Diesmal aber sucht er das Ernsthafte auch über das Weinerliche. Das verkorkst dann schon die Stimmung. Schweighöfer sollte diese Art der Mischkalkulation besser lassen.

Wertung: 3 von 5