Venedig. Hollywood-Star Scarlett Johansson (28) hat Teile ihres aktuellen Films inkognito gedreht - und sich dabei ziemlich gefürchtet. Mehrere Szenen des Science-Fiction-Stücks “Under the Skin“ seien mit versteckter Kamera in der Öffentlichkeit und mit “normalen“ Menschen entstanden, erzählte die Schauspielerin am Dienstag beim Filmfestival Venedig, wo der in Schottland spielende “Under the Skin“ von Jonathan Glazer im Wettbewerb läuft.
Mit einem experimentellen Science-Fiction-Werk hat die Hollywood-Schauspielerin Scarlett Johansson das Publikum beim Filmfestival Venedig gespalten.
Während es am Ende der ersten Vorstellung von "Under the Skin" am Dienstag zahlreiche Buh-Rufe gab, feierten andere Kritiker den Film des britischen Regisseurs Jonathan Glazer als geheimnisvoll und visuell äußerst gelungen. In dem Wettbewerbsbeitrag spielt die 28-jährige Johansson eine Alien-Frau, die reihenweise Männer verführt und zerstört.
Glazer, bekannt durch den Gangsterfilm "Sexy Beast" mit Ben Kingsley, zeigt in "Under the Skin" eine in der Realität verankerte Alien-Geschichte: Seine Hauptfigur Johansson lässt sich durch Städte im heutigen Schottland treiben. Menschenmassen in Einkaufscentern, tanzende Körper im Nachtclub, telefonierende Passanten auf der Straße. Gedreht wurde das mit versteckten Kameras, wie Glazer in Venedig erzählte.
Johansson ließ sich von Passanten aufhelfen
Im starken Kontrast dazu stehen jedoch die wohl eindringlichsten Szenen des Films: Johansson spricht aus ihrem Transporter heraus junge Männer an, die der verführerischen Frau mit den grell-roten Lippen nur allzu gern folgen.
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In durchkomponierten, stilisierten Bildern zeigt Glazer den dann immer wieder folgenden Untergang der Männer - wie sie in der erotisch aufgeladenen Stimmung zunächst fast traumwandlerisch hinter der dunkelhaarigen Schönheit herlaufen und dann schließlich im Nichts versinken.
Für Johansson, mittlerweile wieder erblondet, waren die Dreharbeiten mit versteckter Kamera in der Öffentlichkeit eine große Herausforderung. In einer Szene beispielsweise fällt ihre Figur auf dem Fußweg hin, Passanten helfen ihr wieder auf. "Es war total beängstigend", sagte Johansson ("The Avengers", "Lost in Translation"). Immerhin habe sie nicht gewusst, was als Nächstes passieren würde. "Ich musste meine Ängste aber völlig verdrängen - es war also wie eine Art Therapie." (dpa)