DDR-Film "Zwei Leben" geht ins Oscar-Rennen - "Oh Boy" nicht
•
Lesezeit: 2 Minuten
München. Wieder schickt Deutschland einen DDR-Film ins Rennen um den Auslands-Oscar: “Zwei Leben“ von Regisseur Georg Maas mit den Hauptdarstellerinnen Juliane Köhler und Liv Ullmann soll die begehrte Trophäe nach Deutschland holen. Für Jan Ole Gerster und seinen Film “Oh Boy“ heißt es: Aus der Traum vom Oscar.
Der Film "Zwei Leben" von Regisseur Georg Maas geht für Deutschland ins
Oscar-Rennen. Das hat eine Fachjury am Dienstag in München entschieden. Der Film
erzählt die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte einer Deutschen, die
in Norwegen lebt, nach dem Fall der Mauer aber von ihrer geheimen
Stasi-Vergangenheit eingeholt wird. Die preisgekrönte Tragikomödie "Oh Boy" von
Jan Ole Gerster ging damit leer aus.
"Der Film "Zwei Leben" überzeugt durch die Beleuchtung eines
weitgehend unbekannten Strangs der deutschen Geschichte: der norwegischen
Lebensborn-Kinder", heißt es in der Jury-Begründung. "Das Erbe des Dritten
Reichs verzahnt sich auf schuldige Weise mit den Machenschaften des
Staatssicherheitsdienstes der DDR. Beeindruckend sind das intensive
Zusammenspiel von Juliane Köhler mit Liv Ullmann und die ausdrucksstarke
Kinematographie."
Ob "Zwei Leben" nominiert wird, entscheidet sich 2014
Regisseur Georg Maas und die Produzenten des Films sind nach Angaben
von German Films, der Auslandsvertretung des deutschen Films, sehr glücklich
über die Entscheidung. "Wir haben lange für diesen Film gearbeitet und freuen
uns immens, dass "Zwei Leben" als deutscher Beitrag ins Rennen um den Oscar
geht", hieß es in einer Mitteilung. Und weil der Film am 19. September in die
Kinos komme, sei die Entscheidung auch genau zum richtigen Zeitpunkt gefallen.
Die Vertriebsrechte für den Film sind bislang nach Frankreich, Israel und Polen
verkauft worden. Beim "Audi Festival of German Films" in Australien, das vom
Goethe-Institut und German Films organisiert wurde, erhielt "Zwei Leben" den
Publikumspreis.
Oscarverleihung 2013
1/40
Ob der deutsche Beitrag es dann auch wirklich unter die fünf
Oscar-Nominierten in der Kategorie "Bester nicht englischsprachiger
abendfüllender Kinofilm" schafft, soll am 16. Januar 2014 feststehen, die große
Oscar-Gala findet dann am 2. März statt.
Bereits im vergangenen Jahr hatte German Films mit "Barbara" von
Christian Petzold ein DDR-Drama nach Hollywood geschickt. Bei den Nominierungen
ging der Film allerdings leer aus. Im Jahr 2007 hatte das Stasi-Drama "Das Leben
der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck den Auslands-Oscar nach
Deutschland geholt. (dpa)
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.