Essen. . „The Big Wedding“ ist vor allem eines: nicht witzig. Aber immerhin kann sich die Besetzung sehen lassen. Robert De Niro, Diane Keaton und Robin Williams – das sind klangvolle Namen. Trotzdem: Sexneurosen und Fremdgänge allein sind kein Grund, sich auf die Schenkel zu klopfen.
Große Namen sind ein bewährter Lockstoff im Kino. Große Namen wecken aber auch hohe Erwartungen. Und wenig trifft tiefer als faule Versprechen und getrogene Erwartungen in einer missratenen Starkomödie wie es „The Big Wedding“ ist.
Die Ausgangsidee klingt noch verheißungsvoll, wenn sich der alternde Lebemann Ron Griffin (Robert DeNiro) mit seiner Ex-Frau Ellie (Diane Keaton) zusammenrauft, um für die anstehende Hochzeit des gemeinsamen Adoptivsohnes heile Familienwelt vorzugaukeln. Dessen leibliche Mutter ist eben strenge Katholikin und hat sich ebenfalls zur Feierlichkeit angekündigt.
Skandalöse Ausschweifungen
Erschwert wird die Situation durch Bebe (Susan Sarandon), die Rons aktuelle, uneheliche Lebenspartnerin ist. Und auch andere Mitglieder des Griffin-Clans geben Anlass zu skandalösen Ausschweifungen, die dem wachsamen Auge des Pfarrers (Robin Williams) besser verborgen bleiben.
Chaotische Verhältnisse rund um eine sittsam gedachte Hochzeit sind ein delikates Komödienfeld, an dem schon namhafte Leute wie Sönke Wortmann („Das Hochzeitsvideo“) und Robert Altman („Eine Hochzeit“) scheiterten.
Auf die Nase geplumpst
Justin Zackhams „The Big Wedding“ plumpst aus dem simplen Grunde auf die Nase, dass er jeder Figur einen Konflikt mit sexuellem Unterton (zu viel, zu extrem, zu wenig, gar nicht) beimischt, in der Summe ein Übermaß an Geschichten und Anekdoten aufhäuft und dann keiner davon gerecht wird. Entweder bleibt es bei Andeutungen oder es wird ausgiebig darüber geredet, wer mit wem das Bett teilte oder teilen will und warum.
Zuerst und vor allem aber ist dieser Film nicht witzig. Sexneurosen und Fremdgänge allein sind kein Grund, sich auf die Schenkel zu klopfen.
Wertung: zwei von fünf Sternen