Essen. . Einem Jahrhundertkünstler ein filmisches Denkmal zu setzen ist mehr als gerechtfertigt. Allerdings legt Regisseur Jon Brewer in seiner zweistündigen Dokumentation „BB King: The Life of Riley“ eine inhaltlich dürftig konzipierte und gestalterisch arg beliebige Chronik vor.
BB King, der unter dem Vornamen Riley zur Welt kam, gilt als der Sänger und Musiker, der den Blues maßgeblich formte und damit auch bei weißem Publikum salonfähig machte. Einem solchen Jahrhundertkünstler ein filmisches Denkmal zu setzen ist mehr als gerechtfertigt. Allerdings legt Regisseur Jon Brewer in seiner zweistündigen Dokumentation „BB King: The Life of Riley“ eine inhaltlich dürftig konzipierte und gestalterisch arg beliebige Chronik vor.
Wenn ganz am Ende BB King auf einem Bankett von Präsident Barack Obama eine Ehrung erfährt, wird man sich erstaunt der Tatsache bewusst, dass diese Legende der populären amerikanischen Musik überhaupt noch am Leben ist. Immerhin kam B(lues) B(oy) King bereits 1925 in Indianola, Mississippi zur Welt. Bereits im Kindesalter musste der früh verwaiste Junge inmitten ungebremsten Rassismus’ schwere Landarbeit verrichten.
Schlagzeilenrevue mit beträchtlichen Lücken
Erst mit 15 erlernte er das Gitarrenspiel, als Discjockey und Straßenmusiker schuf er sich ein veritables Auskommen, doch erst mit der Single „Three O’Clock Blues“ gelang ihm 1951 der Durchbruch. Bis dahin widmet sich die erste Hälfte der Doku dem Leben der Schwarzen, mit Filmausschnitten, Fotos, nachgestellten Spielszenen und Aussagen von Zeitzeugen.
Alles danach ist eine Schlagzeilenrevue mit beträchtlichen Lücken im künstlerischen Lebenslauf. Dass BB King ein Großer ist, lag bei 13 Grammy-Auszeichnungen (die fürs Lebenswerk gab es schon 1988!) schon vorher auf der Hand. Wer King nicht kennt, lernt ihn besser über eine gute CD-Kompilation kennen.