München. Willkommen in Lindenhof: Bereits zum dritten Mal sind die Zwillinge «Hanni und Nanni» im Kino zu sehen. Englische Jungs kommen für einen Austausch an das Mädcheninternat - und sorgen für jede Menge Trubel. Trotz einiger kleiner Schwächen ist der Film über das aufregende Internatsleben unterhaltsam, spannend und lustig.
Die Mütter haben noch die Bücher von Enid Blyton verschlungen, ihre Töchter begeistern sich für die Filme: «Hanni und Nanni» kommen mittlerweile mit Teil 3 ins Kino. Wieder ein Beweis dafür, dass Erfolg an der Kinokasse nicht unbedingt ein Gradmesser für die Qualität ist.
Denn während der erste Teil eher belanglos dahinplätscherte, verzettelte sich die Fortsetzung in unzähligen Handlungssträngen. In «Hanni und Nanni 3» sind die Macher nun offenbar endlich angekommen in der Welt der Zwillinge auf Schloss Lindenhof. Trotz einiger kleiner Schwächen ist der Film über das aufregende Internatsleben unterhaltsam, spannend und lustig.
"Romeo und Julia" als cooles Hip-Hop-Stück
Das Abenteuer dieses Mal: Ein Gespenst, das auf dem Dachboden des alten Internatsgebäudes sein Unwesen treibt. Außerdem ist eine Austauschklasse aus England zu Besuch - allerdings keine Mädchen wie geplant, sondern Schüler eines Jungeninternats. Höhepunkt des Besuches soll eine gemeinsame Theateraufführung von «Romeo und Julia» sein. Doch die Jugendlichen haben ganz andere Vorstellungen, als die Französischlehrerin Mademoiselle Bertoux mit ihrem Sinn für Anstand, Romantik und Dramatik.
Den Schülern schwebt ein cooles Hip-Hop-Stück vor. Die Proben geraten zum Desaster, vor allem weil es zwischen den Lindenhof-Mädchen und den englischen Jungs gewaltig knistert. Bald geht es weniger um Kostüme und Shakespeare-Verse, als um Liebe und Eifersucht. Auch zwischen Hanni und Nanni (Jana und Sophia Münster) bahnt sich Riesenärger an.
Film schwächelt bei den Witzen
Sehenswert ist vor allem Katharina Thalbach, die mit viel Humor die Rolle der konfusen, aber äußerst gutherzigen Mademoiselle Bertoux spielt. Ihre Scherze wirken dieses Mal lustiger, als in den ersten Teilen. Trotzdem liegt gerade bei den Witzen auch die Schwäche des Films. Immer wieder jagen sich die Gags, was die mitunter etwas zusammenhangslos und bemüht wirken lässt. Doch insgesamt ist Regisseurin Dagmar Seume in ihrem ersten «Hanni und Nanni»-Film ein netter Kinderfilm gelungen.
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Besondere Aufmerksamkeit bekommt dieses Mal Schulleiterin Frau Theobald (Hannelore Elsner). Die Mädchen lernen sie von einer ganz anderen Seite kennen. In weiteren Rollen sind auch Suzanne von Borsody als strenge Lehrerin Frau Mägerlein und Konstantin Wecker als Professor Konrad Kästner zu sehen. Wecker sind auch die etwas ernsteren Momente gegen Ende des Films zu verdanken, in denen er mit Nanni über alte Freundschaften und wahre Liebe philosophiert. (dpa)