Essen. . Eine fünfköpfige Steinzeitfamilie lebt nach uralten Regeln. Tagsüber geht sie zur Jagd, nachts sucht sie den Schutz einer Höhle. Der Animationsfilm „Die Croods“ verblüfft durch seine technische Sorgfalt. Allerdings wird es immer schwieriger, die Filme dieser Machart noch auseinanderzuhalten.

Kaum eine Filmgattung ist derart professionell durchplant und ausgestaltet wie der Animationsfilm amerikanischer Prägung. Die technische Sorgfalt erstaunt, nicht minder verblüfft die versierte Erzählweise. Allerdings wird es zusehends schwieriger, die Filme auseinander zu halten, genau das ist das Problem bei „Die Croods“.

Die Ausgangsidee ist klasse: Eine fünfköpfige Steinzeitfamilie lebt nach uralten Regeln. Tagsüber geht man zur Jagd, nächtens sucht man den Schutz einer Höhle. Vor allem aber predigt Vater Grug den immergleichen Satz: Alles Neue ist nicht gut. Tochter Eep lehnt sich dagegen schon länger heimlich auf, aber erst als sie Guy trifft, dessen Stamm schon ein paar Evolutionsschritte weiter ist, probt sie den persönlichen Aufbruch in der Liebe und im Leben.

Ein teurer Film - das sieht man

Dieser Film war teuer und er belegt das. Die stürzenden Berge im Zeichen der Kontinentaldrift und die ausgedehnten Wüstenlandschaften sind von einer sensationellen fotorealistischen Präzision. Ein spannendes Abenteuer ließe sich vor diesem Rahmen ebenso denken wie eine in die Steinzeit versetzte Gesellschaftskomödie. In Ansätzen ist das auch so, aber das eigentliche Plansoll ist es, eine weitere Produktion für die ganze Familie zu sein.

Co-Regisseur und -Autor Chris Sanders bewies bei „Lilo & Stitch“ und „Drachenzähmen leicht gemacht“ sein Gespür für ungewöhnliche Typenzeichnung. Aber Weltraumschurke Stitch und der schwarze Drache waren stumme Wesen. „Die Croods“ dagegen sind fett, redselig und sehen aus wie Käthe-Kruse-Puppen mit Plastiküberzug. Selbst die tierischen Nebenfiguren bleiben diesmal ohne Reiz; ein Säbelzahntiger in blaugrünem Flauschefell scheint nur für den Verkauf von Plüschtieren in den Film geschrieben. Bei so viel Kalkül fällt es schwer, die Figuren gern zu haben oder die Konflikte ernst zu nehmen. Dabei steckt doch eigentlich in jedem ein Crood.

Wertung: zwei von fünf Sternen