Essen. . Schriftsteller Nicholas Sparks siedelt seine Liebesgeschichten vor der Kulisse malerischer Provinzorte der USA an und lässt dann alles in schicksalhafter Dramatik enden. Lange Zeit ist das auch in der jüngsten Verfilmung eines Sparks-Bestsellers so, aber „Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht“ hält einige Überraschungen bereit.

Der amerikanische Schriftsteller Nicholas Sparks siedelt seine Liebesgeschichten vor der Kulisse malerischer Provinzorte der USA an und lässt dann alles in schicksalhafter Dramatik enden. Lange Zeit ist das auch in der jüngsten Verfilmung eines Sparks-Bestsellers so, aber trotz seines fast schon zu viel versprechenden Titels hält „Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht“ einige Überraschungen bereit.

Die erste gibt es gleich zu Beginn, denn das Geschehen eröffnet im Stile eines Thrillers. Eine junge Frau verlässt nächtens überstürzt ein Haus und sucht Unterschlupf bei einer Nachbarin. Wenig später nimmt sie die Flucht wieder auf, bis fast zur Unkenntlichkeit verkleidet. Ein Polizist stellt der Flüchtigen entschlossen nach und fast erreicht er sie am Busbahnhof, dann verliert sich die Spur der Frau. Die ist redlich darauf bedacht, ihre Spur zu verwischen und gelangt Tage später in den Küstenort Southport, North Carolina.

Grausige Alpträume

Hier glaubt Katie sich endlich am sicheren Ziel. Sie mietet ein Häuschen im Grünen und nimmt einen Job als Kellnerin an. Außerdem macht sie die Bekanntschaft mit dem verwitweten Kioskbesitzer Alex und seiner kleinen Tochter, und sie lernt die freundliche Jo (Cobie Smulders) kennen, die in unmittelbarer Nachbarschaft lebt, sich im Ort aber so gut wie nie blicken lässt. Grausige Alpträume reißen Katie immer wieder aus ihrem neuen Idyll, andererseits genießt sie es, von Alex umworben zu werden. Zur gleichen Zeit hat der Polizist Tierney (schwitzig böse: David Lyons) Katies Fährte aufspüren können und ist nun auf dem Weg nach Southport.

Alle Zutaten sind also vereint im neuen Herzwärmer aus der Gefühlsfabrik des Nicholas Sparks. Es gibt die sonnentrunkenen Landschaftspanoramen und die verliebten Blicke, das Micky-Maus-weiße Gemeinschaftsleben jenseits der Großstädte, aber auch ein unausgesprochenes Geheimnis, das der Erfüllung keimenden Glücks den Weg zu versperren droht.

Wer Filme wie „Das Leuchten der Stille“, „Nur mit Dir“, „Wie ein einziger Tag“ oder zuletzt „Mit dir an meiner Seite“ und „The Lucky One“ zu schätzen wusste, wird sich hier nach dem verstörend reißerischen Auftakt schnell zurecht finden und gespannt der Auflösung von Katies geheimnisvoller Flucht entgegenfiebern. Wer mit Nicholas Sparks nichts anzufangen weiß, muss diesmal zumindest nichts Schlimmes befürchten, denn bei aller gefühligen Liebelei und Amerika-Seligkeit ist die Kriminalgeschichte stark genug, um auch Zweifler für sich einzunehmen; und am Schluss – so viel sei verraten – gibt es einen phantastisch angehauchten Überraschungscoup, der wirklich nicht abzusehen ist.

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Auch schauspielerisch wird Solides geboten. Julianne Hough präsentiert sich nach ihrem desaströs blassen Auftritt in „Rock of Ages“ als glutvolle Heldin und es entwickelt sich sogar romantische Chemie zum sympathisch hemdsärmeligen Josh Duhamel, den man bislang vor allem als Captain Lennox aus den „Transformers“-Knallern kennen musste. Für einen Film vom Reißbrett ist das wahrlich mehr, als man erhoffen durfte.

  • Wertung: Drei von fünf Sternen