Essen. Hollywood mag unerwartete Kassenerfolge, denn diese erweisen sich als besonders ertragreiche Kühe, denen noch jede Menge weitere Filme abgemolken werden können. Nach dem Überraschungshit „Brautalarm“ schlagen die Frauen jetzt in der „Hochzeit unserer dicksten Freundin“ über die Stränge.
Der recht grobe deutsche Titel ist dabei als präzise Programmvorgabe zu verstehen, wenn drei magersüchtige New Yorkerinnen von ihrer gemeinsamen Freundin Becky, deren Figur eher an einen Pandabären erinnert, zu einer Feier eingeladen werden. Hier gibt Becky bekannt, dass sie den von allen begehrten Schwarm Dale heiraten wird. Die Freundinnen nehmen das lächelnd zur Kenntnis und kompensieren den inneren Frust am Polterabend mit allerlei Party-Mixgetränken. Als bei bester Stimmung das Hochzeitskleid zerreißt, schlägt Reue durch und es setzt eine hektische Wiedergutmachungsmission ein.
In schicker Hochglanzpolitur präsentiert die gelernte Stuntfahrerin und Serien-Auftragsschreiberin Leslye Headland ihr Regiedebüt, für das sie auch das Drehbuch nach eigener Off-Broadway-Bühnenvorlage verfasste. Headland zieht dafür alle Klischees um Missgunst und Eitelkeit heran und lässt das komplette Spektrum abgebrüht wortwitziger Dialoge von den Lippen ihrer Hauptdarstellerinnen Kirsten Dunst, Lizzy Caplan und Isla Fisher perlen.
Lustig ist das alles nicht, weil es keine einzige liebenswerte Figur im Spiel gibt; weil viel zu viel geredet wird; weil Buch und Regie beständig Tempo und Timing verschleppen. Ein Kinofilm ist eben doch ein paar Nummern größer als eine Serienepisode.
Wertung: 2 von 5 Sternen