Los Angeles. Regisseur Tony Scott ist tot. Die Behörden bestätigten, dass sich der Brite von einer Brücke in den Tod gestürzt hat. In seinem Büro hinterließ er einen Abschiedsbrief. Zu Scotts bekannten Filmen gehören “Top Gun“, “Tage des Donners“ und “Beverly Hills Cop II“. Er wurde 68 Jahre alt.
Der britische Regisseur Tony Scott hat sich am Sonntag von einer Brücke in Los Angeles in den Tod gestürzt. Die Ermittler gingen von Selbstmord aus, teilte der zuständige Gerichtsmediziner Joe Bale mit.
In Scotts Büro wurde ein Abschiedsbrief entdeckt. Über dessen genauen Inhalt wurde allerdings zunächst nichts bekannt. Die Zeitung "Los Angeles Times" berichtete, Ermittler hätten in Scotts Wagen außerdem eine Notiz mit Kontaktdaten gefunden.
Etliche Augenzeugen hätten um 12:35 Uhr (Ortszeit) die Rettungsdienste alarmiert, weil jemand von der Vincent Thomas Bridge im Hafen der US-Metropole gesprungen sei, sagte Polizeisprecher Tim Nordquist. Einige Stunden später hätten Taucher der Hafenpolizei Scotts Leichnam aus dem Wasser gezogen. Er wurde zunächst auf ein Dock und dann in ein Leichenschauhaus gebracht.
"Top Gun" war der erste Kassenschlager der Scott-Brüder
Tony Scott war der jüngere Bruder von "Gladiator"-Regisseur Ridley Scott. Die Filme der beiden zeichnen sich durch charakteristische visuelle Stilmittel aus. Schließlich sollte dann aber Tony derjenige sein, der 1986 mit "Top Gun" als erster der Brüder einen Kassenschlager landete: Der Streifen mit Hauptdarsteller Tom Cruise spielte umgerechnet 142 Millionen Euro ein.
Vier Jahre später tat sich Scott mit dem Schauspieler für "Tage des Donners" ("Days of Thunder") erneut zusammen. Bekanntheit erlangten auch die Streifen "Beverly Hills Cop II", "Der Staatsfeind Nr. 1" ("Enemy of the State") sowie "True Romance".
Weggefährten erschüttert: "Keine Tony-Scott-Filme mehr"
Allerdings konnte Bruder Ridley in der Folge mit Filmhits wie "Blade Runner" und "Alien" weitaus größere Erfolge als Tony feiern. "Gladiator" etwa brachte Ridley im Jahr 2000 einen Oscar in der Kategorie "bester Film" ein. Zudem errang er damals eine von bislang drei Nominierungen als bester Regisseur.
Oscar-Erfolge waren Tony Scott hingegen nie vergönnt. Zusammen mit seinem Bruder betrieb Scott zuletzt eine Produktionsfirma. Sie arbeiteten zudem gemeinsam am Filmprojekt "Killing Lincoln".
Weggefährten zeigten sich erschüttert über den Tod Scotts. "Keine Tony-Scott-Filme mehr. Tragischer Tag", twitterte sein Kollege Ron Howard am Sonntag. Scott hinterlässt seine Frau Donna und zwei Söhne. Er wurde 68 Jahre alt. (dapd)