Berlin. Der Goldene Bär der diesjährigen Berlinale geht an den italienischen Film “Cesare deve morire“ (Cäsar muss sterben). Das gab Jury-Präsident Mike Leigh am Samstagabend bekannt. Im Wettbewerbsprogramm der 62. Internationalen Filmfestspiele hatten 18 Filme um den Goldenen Bären konkurriert.

Der Goldene Bär der 62. Berlinale geht nach Italien. Der Film "Caesar Must Die" der Regiebrüder Paolo und Vittorio Taviani wurde am Samstagabend mit dem Hauptpreis der Internationalen Filmfestspiele Berlin ausgezeichnet. Das Werk schildert, wie Häftlinge im Hochsicherheitstrakt ein Shakespeare-Stück auf die Theaterbühne bringen. Von der Bühne des Berlinale-Palastes grüßten die Filmemacher die beteiligten Häftlinge. Der deutsche Regisseur Christian Petzold bekam den Silbernen Bären für die Beste Regie für sein DDR-Drama "Barbara". Die Hauptrolle spielt Nina Hoss.

Der deutsche Kameramann Lutz Reitemeier erhielt einen Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung in der Kategorie Kamera. Er wirkte bei dem chinesischen Epos "White Deer Plain" des Bären-Gewinners von 2007, Wang Quan'an, mit.

Silberner Bär für Rolle als Kindersoldatin

Die junge Laien-Schauspielerin Rachel Mwanza wurde bei der Preisgala für ihre Rolle als afrikanische Kindersoldatin in dem Film "War Witch" als beste Darstellerin geehrt und vom Publikum mit viel Applaus bejubelt.

Den Großen Preis der Jury (Silberner Bär) erhielt der ungarische Film "Just the Wind", der Gewalt und Diskriminierung gegen Roma in Ungarn thematisiert. Der Silberne Bär für den besten Darsteller ging an Mikkel Boe Fölsgaard. Der Schauspieler wurde für seine Rolle in dem dänisch-internationalen Historiendrama "Die Königin und der Leibarzt" ausgezeichnet. Für denselben Film erhielten Nikolaj Arcel und Rasmus Heisterberg den Drehbuch-Preis.

Eine "lobende Erwähnung" inklusive eines Silbernen Bären bekam "L'Enfant d'en haut" ("Sister") der schweizerisch-französischen Regisseurin Ursula Meier. Mit dem Alfred-Bauer-Preis wurde der Schwarz-Weiß-Film "Tabu" des portugiesischen Regisseurs Miguel Gomes geehrt. Gomes zeigte sich "ein bisschen verwirrt", einen Innovationspreis zu bekommen. "Ich wollte eigentlich einen altmodischen Film drehen."

"Wir waren eine nette Gruppe"

18 Filme waren im Rennen um den Goldenen und die Silbernen Bären. Insgesamt wurden knapp 400 Filme gezeigt. Jury-Präsident Mike Leigh sagte über die Arbeit der Juroren: "Wir waren eine nette Gruppe, wir mögen uns, wir haben alle einen Sinn für Humor." Sie hätten "interessante Filme gesehen", fügte er hinzu.

Bei den Kurzfilmen, die von einer anderen Jury bewertet wurden, wurde "Rafa" von Joao Salaviza aus Portugal mit einem Goldenen Bären ausgezeichnet.

Die Berlinale endet am Sonntag mit einem Publikumstag. (dapd/afp)