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In dieser Woche hat im Kino so mancher einen Affen: Pitschi Greulich, der Held in Tommy Jauds Romanverfilmung „Resturlaub“, schaut dafür zu tief ins Glas. Rupert Wyatt hat den Science-Fiction-Klassiker „Planet der Affen“ aus den 60ern erfolgreich reanimiert.

Planet der Affen: Prevolution

Wenn praktisch schon alles erzählt ist, kommt im Kino heutzutage das Prequel. Zurück auf Anfang heißt es nun auch für den „Planet der Affen“. Der Engländer Rupert Wyatt hat dem Science-Fiction-Klassiker aus den 60er Jahren die „Prevolution“ verpasst. Das Wort gibt’s zwar nicht, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Film ist eine grandiose Synthese von Tradition und Moderne. Geschichte und Trickaufwand werden gleichermaßen ernst genommen. Imposant ist neben dem Einsatz des Motion Capture Verfahrens vor allem das Spiel von Andy Serkis im Schimpansen-Aufzug. Die menschlichen Darsteller von James Franco und Freida Pinto bleiben da fast Nebenfiguren.

Resturlaub

Seine Bestseller heißen „Hummeldumm“ und „Vollidiot“: Mit „Resturlaub“ gibt der einstige Wochenshow-Schreiber Tommy Jaud nun sein zweites Kino-Stelldichein. „Tatort“-Kommissar Maximilian Brückner spielt Pitschi Greulich, den Mann in der Midlife-Krise, den Bamberger in Buenos Aires. Es geht um bierselige Junggesellen-Abschiede, heiratswütige Frauen, rassige Tangotänzerinnen und die große weite Welt, die dann doch nicht so aufregend ist wie erwartet. Wer über Uralt-Klischees, Pupswitze und hölzerne Pointenpolterei hinwegsehen kann, wird sich in dieser deutschen Beziehungskomödie trotzdem amüsieren.

Toast

Wer als Kind mit kalter Küche abgefertigt wird, muss im Erwachsenenalter nicht unbedingt ein Tiefkühl-Junkie sein. Den lebenden Beweis liefert Nigel Slater, der britische Bruder der Lafers, Lichters und Co. Regisseur SJ Clarkson hat aus der Autobiographie des TV-Kochs mit seinem Film „Toast“ ein kulinarisches Kinoerlebnis gemacht, in dem vor allem Helena Bonham Carter als propere Haushälterin Misses Potter brilliert. Im Küchen-Duell mit ihrem Stiefsohn Nigel entstehen nicht nur die köstlichsten Zitronen-Baisertorten. Auf dem heimischen Schlachtfeld von Butter, Baiser und Braten gibt es sogar Tote. Am Ende aber wird der Junge sogar Starkoch im Londoner Savoy. Köstlich!

Die anonymen Romantiker

Appetitanregendes Kinonaschwerk hat auch Jean-Pierre Améris im Angebot: Sein Film „Die anonymen Romantiker“ erzählt von zwei Menschen, die zunächst nur Schwäche für Schokolade und dann auch für den anderen entwickeln. Die französische Komödie mit Isabelle Carré und Benoit Poelvoorde ist dabei nicht nur ein luftig-leichtes Märchen-Mousse, sondern auch eine zartbittere Liebeserklärung an alle Zartbesaiteten dieser Welt, die so genannten „hochsensiblen Persönlichkeiten“, zu denen sich auch Améris selber zählt.

Die Einsamkeit der Primzahlen

So wie Primzahlen nur durch Eins oder durch sich selber teilbar sind, so bleiben auch Alice und Mattia Einzelgänger, Sonderlinge. Zwei, die einander suchen und doch nie recht finden, körperlich und seelisch verkrüppelt und von einer düsteren Vergangenheit verfolgt. In dem auf mehreren Zeitebenen erzählten Film macht Regisseur Saverio Costanzo aus Paolo Giordanos Bestseller „Die Einsamkeit der Primzahlen“ einen schwermütigen Trip durch kindliche Erinnerungsräume und Traumsequenzen.