London.

Zehn Jahre haben sie Hermine, Ron und Harry Potter verkörpert: Jetzt suchen Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint nach neuen Rollen – und nach der Liebe. Die Fans freuen sich derweil auf die Weltpremiere von „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“.

Für Fans ist die Weltpremiere von „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ am Donnerstag das Ende einer Ära. Doch für Emma Watson (20), Daniel Radcliffe (21) und Rupert Grint (22) beginnt nach sieben Büchern, acht Filmen und zehn Jahren ein neues Leben. Aufgewachsen vor einem Millionenpublikum, müssen die drei reichen, jungen Singles nun einen ganz realen Fluch bannen: Auf ewig mit den Filmkindern Hermine, Harry oder Ron verwechselt zu werden.

Champagner und Tränen sollen geflossen sein, als die letzten Szenen für den epochalen Blockbuster abgedreht waren. Gemischte Gefühle sind da verständlich: Emma, Daniel und Rupert haben seit ihrem zehnten Lebensjahr zusammen vor der Kamera gestanden. Eine Zeit, in der das britische Schüler-Trio ganz allmählich groß geworden ist. Doch zwischen dem, was die erwachsenen Stars jetzt sein wollen und was die Fans sie sein lassen, liegen Welten.

Das ist das letzte Abenteuer von Harry Potter

Helena Bonham Carter (r.), Suzie Toase, (2.v.r.) und Jason Isaacs (Mitte) in
Helena Bonham Carter (r.), Suzie Toase, (2.v.r.) und Jason Isaacs (Mitte) in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes". Foto: Warner Bros. Pictures © REUTERS
Daniel Radcliffe (l.), Bonnie Wright (Mitte) and David Thewlis (r.) in
Daniel Radcliffe (l.), Bonnie Wright (Mitte) and David Thewlis (r.) in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes". Foto: Warner Bros. Pictures © REUTERS
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Daniel Radcliffe in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes". Foto: Warner Bros. Pictures © REUTERS
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Daniel Radcliffe in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes". Foto: Warner Bros. Pictures © REUTERS
Emma Watson in
Emma Watson in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes". Foto: Warner Bros. Pictures © REUTERS
Emma Watson (l.) und Rupert Grint in
Emma Watson (l.) und Rupert Grint in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes". Foto: Warner Bros. Pictures © REUTERS
Ralph Fiennes in
Ralph Fiennes in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes". Foto: Warner Bros. Pictures © REUTERS
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Daniel Radcliffe in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes". Foto: Warner Bros. © REUTERS
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Daniel Radcliffe in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes". Foto: Warner Bros. © REUTERS
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Alan Rickman in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes". Foto: Warner Bros. © REUTERS
Ralph Fiennes in
Ralph Fiennes in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes". Foto: Warner Bros. © REUTERS
So klein haben die Darsteller 2001 angefangen: Daniel Radcliffe (l.), Emma Watson  und Rupert Grint.
So klein haben die Darsteller 2001 angefangen: Daniel Radcliffe (l.), Emma Watson und Rupert Grint. © AFP
Emma Watson und Daniel Radcliffe anlässlich der Premiere von
Emma Watson und Daniel Radcliffe anlässlich der Premiere von "Harry Potter and the Sorcerers Stone".
Jetzt sind die Harry-Potter-Darsteller fast erwachsen.
Jetzt sind die Harry-Potter-Darsteller fast erwachsen. © AP
Daniel Radcliffe, ...
Daniel Radcliffe, ... © REUTERS
... Rupert Grint ...
... Rupert Grint ... © ddp
... und Emma Watson.
... und Emma Watson. © AFP
Autorin J.K. Rowling mit Fans.
Autorin J.K. Rowling mit Fans. © AFP
Die Bücher ...
Die Bücher ... © AFP
... über den jungen Zauberer ...
... über den jungen Zauberer ... © AFP
... und seine Freunde im Internat Hogwarts ...
... und seine Freunde im Internat Hogwarts ... © AFP
... begeistern seit Jahren ...
... begeistern seit Jahren ... © REUTERS
... nicht nur junge Leser ...
... nicht nur junge Leser ... © REUTERS
... rund um die Welt.
... rund um die Welt. © AFP
Immer wenn ein neuer Band in die Buchhandlungen kam, ...
Immer wenn ein neuer Band in die Buchhandlungen kam, ... © REUTERS
... standen die Fans Schlange ...
... standen die Fans Schlange ... © REUTERS
... und warteten stundenlang, um so schnell wie möglich ...
... und warteten stundenlang, um so schnell wie möglich ... © REUTERS
... ein Exemplar zu ergattern.
... ein Exemplar zu ergattern. © REUTERS
Einige Freunde der Fantasy-Geschichten ...
Einige Freunde der Fantasy-Geschichten ... © REUTERS
... verkleiden sich sogar ...
... verkleiden sich sogar ... © REUTERS
... wie die Helden ...
... wie die Helden ... © AFP
... der Harry-Potter-Reihe.
... der Harry-Potter-Reihe. © AFP
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Die Mehrheit der Briten wünscht sich Hermines Mähne zurück

Den meist debattierten Bruch mit ihrer Filmrolle hat Emma Watson gewagt: Ihr wallendes, braunes Haar, das sie jahrelang um Hermines Willen gehegt hat, musste als Erstes dran glauben. „Ich war neun Jahre lang vertraglich verpflichtet, sie nicht zu kürzen und auch Sommerbräune zu vermeiden“, verrät sie. Als alles vorbei war, hat sie die Chance beim Schopf gepackt und sich einen raspelkurzen Bubikopf zugelegt. „Die Locken fielen, ich habe mich sofort erwachsen gefühlt“, sagt sie. Die Wandlung zur Frau gefällt nicht jedem: In einer Umfrage wünscht die Mehrheit der Briten sich Hermines Frisur zurück.

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Von DerWesten

Eine ähnliche Erfahrung musste auch der berühmte Zauberlehrling höchstpersönlich machen, als er 2008 im Broadway-Stück „Equus“ mit nacktem Oberkörper auftrat. Zum Schock der wehmütigen Fans machte Radcliffe da eine ganz andere Figur als der kleine Harry in ihrer Erinnerung. „Vielleicht lass’ ich mir ein paar Tattoos stechen, um von diesem Kinder-Image loszukommen“, seufzt Radcliffe nun in einem Interview. Der 21-Jährige schwankt zwischen Karriere, Aufholjagd und Rebellion. „Nach all den Jahren neu anzufangen, macht mich nervös“, gesteht er. „Ich werde hart arbeiten müssen, um im Geschäft zu bleiben und versuchen, die Filmfigur Harry Potter abzuschütteln.“ Zur Volljährigkeit hat er sich eine Junggesellenbude in New York spendiert, dem Vernehmen nach vom Innendesigner mit angesagten Möbeln und einer ordentlichen Stereoanlage eingerichtet.

„Ich bin halt nicht cool“

Doch bei allem Glück im Job – Radcliffe spielt ab 2011 in einem Broadway-Musical – fehlen ihm in der Liebe offenbar die passenden Zaubersprüche. „Ich gucke mir gern Dokumentationen an, bin fasziniert von Archäologie und halte es einfach: Ein Cricket-Spiel oder Kneipenbesuch macht mich schon glücklich“, sagt er. „Ich bin halt nicht cool. Und die Mädchen, die mir gefallen, würden wegen meines Ruhms nicht mit mir zusammen sein wollen.“

Ähnlich trist klingt auch Emma Watson, die ihre neue Freiheit in den USA nicht so recht genießen kann. An der exklusiven „Brown University“ in Rhode Island studiert sie mittlerweile Literatur und Geschichte, und ist froh darüber, im Meer ihrer Mitstudenten untertauchen zu können. Doch auch sie klagt: „Ich würde mich gern verlieben, aber es gibt keine Männer, die sich mit mir verabreden wollen.“

Ihr Rocker-Kumpel George Craig macht indes Watsons vollen Terminkalender dafür verantwortlich, dass „wir unsere Freundschaft nicht auf eine andere Ebene heben konnten“. Im Rückblick bereut es die 20-Jährige, nicht „ein bisschen frecher“ gewesen zu sein und will in Zukunft „mehr riskieren“. Sie hat angekündigt, Mandoline lernen zu wollen und auch ein Buch zu schreiben.

Nur Schule? Wäre unendlich langweilig gewesen

Am besten arrangiert mit seinem Leben nach Harry Potter hat sich Rupert Grint, der im Film Ron Weasley spielt. „Ich wollte nie etwas anderes machen“, sagt er. „Die Alternative, nur zur Schule zu gehen, wäre doch unendlich langweilig gewesen.“ Nur die Sommerferien habe er zehn Jahre lang vermisst – in der Zeit mussten die Kinder nämlich drehen. Der bodenständige Grint lebt noch immer in Hertfordshire, liebt Antiquitäten-Shows im Fernsehen und tourt aus Spaß auch mal mit einem Speiseeis-Mobil durch die englische Landschaft.

Die große Liebe zu finden, sei für ihn jetzt das wichtigste Ziel: „Dafür war bislang ja keine Zeit.“ Sein Talent als Harrys Sidekick will Grint indes schon bald in Komödien ausleben. Als Einziger aus dem magischen Trio hat er das Unabänderliche bereits akzeptiert: „Ich weiß, dass ich für den Rest der Welt immer der Rothaarige aus Harry Potter sein werde.“