München. .
Orlando Bloom, Milla Jovovich, Christoph Waltz – mit den Dreharbeiten für „Die drei Musketiere“ reisen Hollywood-Stars nach Bayern. Regisseur Paul Anderson schwärmt schon jetzt von den Drehorten. Die Stars bleiben bis November.
„Die drei Musketiere“ kommen nach Bayern: Mit den Dreharbeiten des 3D-Actionfilms beginnt ab 26. August eine Zeitreise in das Frankreich des 17. Jahrhunderts. „Ohne Bayern könnten wir diesen Film nicht drehen“, sagte Regisseur Paul Anderson bei der Pressekonferenz zum Drehstart in München. Auch Orlando Bloom freute sich, in Bayern drehen zu können: „Es ist ein großes Glück, dass wir den Schlüssel zu diesem Königreich bekommen haben.“
Mit Hollywood-Größen wie Bloom, Milla Jovovich und Oscar-Preisträger Christoph Waltz wird bis Anfang Oktober in München, Herrenchiemsee, Burghausen, Bamberg und Würzburg gefilmt. Ihren Abschluss finden die Dreharbeiten Mitte November in den Babelsberg-Studios in Potsdam. Die Neuauflage des Mantel-und-Degen-Klassikers soll im September nächsten Jahres in den deutschen Kinos anlaufen. Man arbeite an einer französischen Geschichte unter englischer Regie in Bayern, sagte Anderson.
Regisseur Paul Anderson schwärmt von Bayern
Weil die Handlung in Frankreich und Italien spielt, wird München zu Venedig und Burghausen zu Paris; die Würzburger Residenz verwandelt sich in den Louvre und das Schloss Schleißheim in den Dogenpalast. Er sei regelrecht schockiert gewesen von der Schönheit des Landes: „Ich drehe seit 20 Jahren Filme, aber so tolle Locations habe ich noch nie gesehen“, schwärmte Anderson.
Rund drei Monate lang werden für die Dreharbeiten Hollywood-Größen zu Besuch in Deutschland sein. Vor allem die illustre Riege der Bösewichter ist hochkarätig besetzt - allen voran mit Waltz, der sich als intriganter Kardinal Richelieu die Musketiere zum Feind macht. Auf die Rolle des Bösewichts will sich Waltz aber nicht festlegen lassen: Er wolle den Blick auf die Figur ein bisschen öffnen und die traditionelle „Stempelaufdrückerei“ verhindern: „Nicht alles, was gegen die Helden ist, ist automatisch böse. Kardinal Richelieu war schon immer die beste und interessante Figur in dem Stoff.“
Orlando Bloom ist der Herzog von Buckingham
Milla Jovovich steht als diabolische Mylady de Winter an seiner Seite. Mads Mikkelsen, bekannt als James-Bond-Gegenspieler aus „Casino Royale“, gibt den finsteren Hauptmann Rochefort.
Verglichen mit der Star-Besetzung ihrer Gegenspieler glitzern die Helden selbst deutlich weniger. Immerhin steht Mädchenschwarm Orlando Bloom, der von der Piratenrolle aus „Fluch der Karibik“ in die des Herzogs von Buckingham schlüpft, in einer Nebenrolle auf ihrer Seite. Der erst 18-jährige Jungstar Logan Lerman gibt den ebenso jungen d“Artagnan. „Dass d“Artagnan wirklich von jemandem gespielt wird, der so alt ist wie der im Buch - das ist etwas Neues“, sagte Anderson.
Gemeinsam mit den Musketieren Athos, Porthos und Aramis nimmt der Jungspund den Kampf mit Richelieu auf. Matthew Macfadyen, (“Robin Hood“), Ray Stevenson (“The Book of Eli“) und Luke Evans (“Kampf der Titanen“) verkörpern die drei Helden aus dem Abenteuerroman.
Fechttraining bei der Europameisterin
Auf ihre Rollen haben sich die Darsteller intensiv vorbereitet: Monatelang haben sie Fechtunterricht bei Europameisterin Imke Duplitzer benommen. Er habe tagelang mit Imke trainiert und dabei viel Spaß gehabt, sagte Mikkelsen - Blessuren nahmen die Schauspieler in Kauf: „Wir haben alle unsere Verletzungen davon getragen.“
Da der Film in 3D gedreht werde, seien die Zuschauer auch näher dran, sagte Milla Jovovich: „Man kann bei Stunts nicht schummeln.“ Auch Logan Lerman berichtete von einem „intensiven Trainingsplan“: „Dabei auch noch gut auszusehen, war sehr schwierig“, scherzte der Jungschauspieler, der für die lange Mähne seiner Figur Stunden beim Friseur verbrachte.
In mehr als 50 Adaptionen flimmerte Dumas“ Klassiker bereits über die Leinwand, trotzdem hofft das Filmteam, dem altbekannten Stoff noch Neues abgewinnen zu können. Auch deswegen hält sich das Drehbuch nicht sklavisch an die Romanvorlage. „Gehen Sie nicht ins Kino, wenn Sie wissen wollen, was im Buch steht“, riet Jovovich. Anderson betonte, dass ein starkes Thema wie dieses niemals alt werde: „Jede Generation bekommt ihre Version der drei Musketiere.“(apn)