Los Angeles. Christoph Waltz hat für seine Rolle in "Inglourious Basterds" den Oscar als bester Nebendarsteller erhalten. Als beste Hauptdarsteller wurden in Los Angeles Jeff Bridges und Sandra Bulock geehrt. Der nominierte deutsche Film "Das weiße Band" ging dagegen leer aus.
Der österreichische Schauspieler Christoph Waltz hat für seine Rolle als SS-Offizier in dem Film "Inglourious Basterds" von Quentin Tarantino den Oscar als bester Nebendarsteller erhalten. Als bester Schauspieler wurde Jeff Bridges für seine Rolle als versoffener Country-Sänger in "Crazy Heart" geehrt. Für Bridges ist das ein Höhepunkt seiner Karriere. Vier Mal wurde er schon nominiert, den Oscar bekam er aber noch nie.
Die Oscar-Hoffnungen für den in schwarz-weiß gedrehten Film "Das weiße Band", eine Gemeinschaftsproduktion von Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien, in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" erfüllten sich leider nicht. Die Ehrung ging an den argentinischen Film "El Secreto de Sus Ojos". Bester kurzer Dokumentarfilm wurde "Music by Prudence". In dieser Kategorie war auch der polnisch-deutsche Film "Mauerhase" nominiert gewesen.
Penelope Cruz ehrte Waltz
Überraschend kam der Oscar für Waltz nicht. Er hatte schon zuvor alle wichtigen internationalen Filmpreise einschließlich des Golden Globe abgeräumt. Der Preis für Waltz war der erste, der an diesem Abend vergeben wurde. Er nahm die Auszeichnung von Penelope Cruz entgegen, die im vergangenen Jahr zur besten Nebendarstellerin gekürt wurde. In diesem Jahr ging der Oscar für die Nebendarstellerin an Mo'Nique für ihre Rolle in dem Film "Precious".
Als bester Hauptdarsteller wurde Jeff Bridges ausgezeichnet, beste Hauptdarstellerin wurde Sandra Bullock.Das hoch gehandelte Kriegsdrama "The Hurt Locker" bekam Oscars als bester Film, für das beste Original-Drehbuch, den besten Ton und die besten Toneffekte. Der Science-Fiction-Film "Avatar" von James Camerons wurde für das beste Szenenbild, die beste Kamera und die besten Effekte ausgezeichnet. Als bester Animationsfilm wurde "Up" ("Oben") ausgezeichnet. Moderiert wurde die 82. Oscar-Verleihung von Alec Baldwin und Steve Martin.
"Avatar" vs "The Hurt Locker"
Im Mittelpunkt der Oscarverleihung hatte der Wettstreit zwischen "The Hurt Locker" und "Avatar" gestanden. Er erhielt erhält seine besondere Spannung dadurch, dass Kathryn Bigelow, Ex-Frau von "Avatar"-Regisseur James Cameron, die Regie bei "The Hurt Locker" führte. Sie erhielt den Oscar für die beste Regie - als erste Frau in der 82-jährigen Geschichte des Oscars. Die anderen acht nominierten Filme waren: "The Blind Side", "District 9", "An Education", "Inglourious Basterds", "Precious", "A Serious Man", "Up in the Air" und der Animationsfilm "Up".
Regnerisches Wetter mit Blitz und Donner hatte die Ankunft der Gäste zur Oscar-Verleihung im Kodak Theatre von Hollywood begleitet. Der Rote Teppich wurde schon am Sonntagnachmittag sicherheitshalber mit Plastikfolie abgedeckt. Ein Unwetter hatte in Nacht zuvor die Berge in der Nähe von Los Angeles mit Schnee bedeckt. Immer wieder zogen Regenschauer durch die Stadt. Ein Plastikzelt sorgte dafür, dass die eintreffenden Stars in Hollywood nicht nass wurden. (apn)