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Regisseur James Cameron hat ihm nicht nur den Titel geklaut, auch seine 3D-Technik ist eindeutig besser: Shyamalans neuer Film, „Die Legende von Aang“, enttäuscht - auch wegen einer eher umständlichen Geschichte.

Gegen Ende des vergangenen Jahrzehnts tobte ein kurzfristiger Streit in Hollywood, welcher Kinofilm den Titel „Avatar“ tragen dürfte. James Cameron setzte sich durch. Das Nachsehen hatte M. Night Shyamalan, dessen Film nun „Die Legende von Aang“ heißt, obwohl er doch als Realverfilmung der Zeichentrickserie „Avatar - Der Herr der Elemente“ des Kindersenders Nickelodeon das größere Anrecht auf den Avatar-Titel gehabt hätte. Camerons Film wurde ein Welterfolg auch deshalb, weil er dem 3D-Kino neue kreative Pforten eröffnete.

Nachträglich auf die Trendtechnik umgerüstet

„Die Legende von Aang“ wird es nicht in die Geschichtsbücher schaffen, weil sie mit 3D beworben wird, tatsächlich aber nur nachträglich (und gegen den Willen des Regisseurs) im Computer auf Trendtechnik umgerechnet wurde; wie das schon zuvor bei „Kampf der Titanen“ gemacht worden war. Das Resultat ist blamabel und zumindest mit Blick auf die solide umgesetzten Schauwerte reicht es ganz und gar, sich den Film in konventioneller Aufführung ohne Aufpreis für die Brille anzuschauen.

Recht umständlich entfaltet „Aang“ einen Fantasy-Kosmos, in dem sich das Gleichgewicht der Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft zugunsten der Feuernation verschoben hat. Nur ein Junge kann als rechtmäßiger Wächter der Elemente die Dinge wieder zum Guten richten. Es ist eine simple Story, die sich mit allerlei Nebenfiguren und geschwollen geführten Reden dahin schleppt. Die Regie des ehemaligen Wunderkinds Shyamalan („The Sixth Sense“) verrät kein Gespür für Dramatik und Dynamik. Die Darsteller agieren blass und verkrampft in einem müden Film, dem allen Ernstes zwei weitere Teile folgen sollen.