Essen. Die Fortsetzung eines Pferdefilms: In “Ostwind 2“ geht es um mehr als schöne Bilder. Heldin Mika ist jetzt fast erwachsen geworden.
Dass man Filme über die Liebe junger Weiblichkeit zum Reittier auch ganz anders inszenieren kann, das bewies die Regisseurin Katja von Garnier („Bandits“) vor zwei Jahren mit „Ostwind“.
In beeindruckenden Bildern sieht man da das Stadtkind Mika (Hanna Binke, früher Höppner), wie es auf dem Gestüt seiner Großmutter (Cornelia Froboess) dem als schwierig eingestuften Hengst Ostwind begegnet. Irgendetwas verbindet diese beiden, denn bald schon sieht man sie gemeinsam über Felder und Wiesen jagen, und ein Gefühl von Freiheit und Wildheit teilt sich mit.
Heldin Mika ist schon fast eine junge Frau
In „Ostwind 2“ nun ist Mika wieder auf dem Gestüt Kaltenbach, wobei die Regisseurin der Tatsache Rechnung trägt, dass ihre Heldin schon fast eine junge Frau ist, die mit einem anderen Blick auf junge Männer schaut. Auch Ostwind spürt wohl die Hormone, weil er ständig in den Wald galoppiert, um sich mit einer Schimmelstute zu treffen.
Als Besitzer stellt sich der gut aussehende Milan (Jannis Niewöhner) vor, dem es aber trotzdem nicht gelingen will, das Pferd einzufangen. Das Mysterium um die beiden wird sich später auflösen, dann, wenn Mika erfährt, dass Kaltenbach vor dem Verkauf steht, weil ein Konkurrenzunternehmen der Oma fast alle Kunden wegschnappt.
Jetzt gibt es ernste Konflikte
Wo es im ersten Teil hauptsächlich um die Schönheit der Bilder ging, da gibt es jetzt ernste Konflikte. Das belastet den Film, denn jetzt wird man viel zu oft mit der mangelnden Qualität der Dialoge konfrontiert, trifft man bei der Figurenzeichnung von Bankern und Unternehmern viel zu oft auf schlimme bis schlimmste Klischees.
Aber dann nimmt Mika mit Ostwind und ohne Sattel an einem Vielseitigkeitsturnier teil, und alles ist ein wenig so wie früher.
Wertung: Drei von fünf Sternen