Essen. . In der Komödie “Traumfrauen“ von Regisseurin Anika Decker suchen drei enttäuschte Frauen nach dem Glück – aber das ist nicht so einfach zu finden.

Ein vollmundiger Titel und klangvolle Namen vor und hinter der Kamera sollten sich zu bester Filmunterhaltung addieren. Die deutsche Komödie „Traumfrauen“ verfehlt dieses Ziel trotz ansehnlicher Voraussetzungen. Die Schwestern Leni und Hannah (Hannah Herzsprung und Karoline Herfurth) haben ihre Probleme mit dem Leben im Allgemeinen und Männern im Speziellen.

Beider beste Freundin Vivi (Palina Rojinski) ist gemeinhin auch patente Helferin, fühlt aber neuerdings selbst Schmetterlinge im Bauch. Margaux Reimann (Iris Berben) ist die Mutter der Schwestern, geschieden und noch unschlüssig, ob sie sich noch einmal auf einen Mann einlassen soll.

Der Ex-Kinderstar und nebenberufliche Tarotkartenleger Joseph (Elyas M’Barek) gibt ihr erste Tipps, bis er selber Leni kennen lernt. Die findet den Jungen klasse, hat aber auch guten Schlag bei einem Schmusesänger.

Es ist nicht schlimm, dass diese Gemengelage kompliziert ist; schlimm ist, dass sie auf der Leinwand kompliziert wirkt. Anika Decker, Ko-Autorin von „Keinohrhasen“, „Zweiohrküken“ und „Rubbeldiekatz“, wollte offenkundig ihre Frau stehen, da sie nicht nur mit ihrem Bruder Jan ko-produzierte, sondern auch erstmalig auf dem Regiestuhl Platz nahm.

Sicherlich ungewollt, zweifelsfrei schlecht beraten, tritt sie mit ihrem Film den Beweis an, warum Regie schon im Blick auf Szenenwechsel und Timing gelernt werden sollte. Spätestens ein Blick in die frustrierten Gesichter der namhaften Besetzung zeigt, wie wenig sich hier tatsächlich zusammenfügt. Der Film spielt in Berlin, wirkt aber mit seiner geleckt sterilen Optik und dem Überangebot skurriler Gaststars wie ein Konkurrenzprodukt aus München. Schweiger und Schweighöfer machen solche Filme entschieden besser.

Wertung: zwei von fünf Sternen