Essen. Ist das noch Doku- oder bereits Boulevard-TV? Ein WDR-Team hat für den ARD-Markencheck die Deutsche Bahn unter die Lupe genommen - und das Ergebnis ist eindeutig: Die Bahn kommt beim Test böse unter die Räder. Die Automaten undurchschaubar, lange Wartezeiten am Schalter, Keine im Essen.
„Aufgrund von Störungen im Betriebsablauf verzögert sich dieser Film um wenige Sekunden“ – bei dieser Einblendung, schön auch so vertont wie eine Verspätungsdurchsage am Bahnsteig, weiß man gleich zum Start, wo die Reise hingehen soll. Beim ARD-Markencheck (Montag, 20.15 Uhr) kommt die Bahn böse unter die Räder.
Aber ist das noch Doku- oder bereits Boulevard-TV? 100 Euro Prämie für zwei Wochen mit der Bahn statt dem Auto zur Arbeit? Abgelehnt! Das WDR-Team tut sich zu Beginn schwer, einen Kandidaten für die Pendlerfahrt von Köln nach Neuss zu finden.
Nur ein Tester findet das günstigste Angebot
So geht’s weiter mit dem Fahrkarten-Automaten-Check: Das günstigste Angebot findet nur einer der Tester, die anderen zahlen über die Hälfte mehr. Und am Schalter? Eine Stunde Wartezeit plus 120 Euro auf das günstigste Angebot (250 Euro) für die Fernreise. Warum in Essen Züge immer unpünktlicher werden? Weil man im schäbigen Bahnhof Wattenscheid das Überholgleis rausgenommen hat, um teure Weichen einzusparen.
Wer ist schneller auf der bayerischen Nebenstrecke, Luftschiff oder Bahn? Obwohl mit Vorsprung gestartet, unterliegt der Zug auf der einspurigen Strecke dem mit Mofa-Tempo über die Gleise schwebenden Ballon. Achtung, jetzt wird es unappetitlich: Die unpünktliche und teure Bahn schlampt auch noch bei der Sauberkeit: zwei von fünf Salaten aus dem Bordbistro zum Erbrechen verkeimt, sechs von zehn Tischen auch. Guten Appetit.