Hamburg. Ab Dienstag zeigt ARD 13 neue Folgen der Krimi-Serie “Mord mit Aussicht“. Wieder mit von der Partie: Neben Caroline Peters als Sophie Haas und Meike Droste als Landgendarmin auch Bjarne Mädel als Dorfpolizist Dietmar Schäffer. Doch diese Rolle “blockiert“ den Schauspieler schon Wochen vor dem Dreh.

Es wird wieder kriminell in der Provinz. Im Eifelrevier von Hengasch bekommen die Gesetzeshüter um Kommissarin Sophie Haas (Caroline Peters), Dorfpolizist Dietmar Schäffer (Bjarne Mädel) und Landgendarmin Bärbel Schmied (Meike Droste) erneut alle Hände voll zu tun. 13 neue Folgen der erfolgreichen Serie "Mord mit Aussicht" zeigt das "Erste" von diesem Dienstag (20.15 Uhr) an. Das unorganisierte Verbrechen schlage auch in der dritten Staffel wieder gnadenlos zu, kündigen die Macher an. Es drohen ermordete Callboys, alte Moorleichen und erschlagene Frittenbudenbesitzer - aber auch das Ende der Serie?

Schauspieler Mädel, der vor allem als Ernie in der TV-Serie "Stromberg" bekannt wurde und auch seit einigen Jahren als Grimme-Preis-gekrönter "Tatortreiniger" im Fernsehen aufräumt, hatte Anfang des Jahres seinen Abschied von "Mord mit Aussicht" angekündigt. "Ich habe jetzt in 39 Folgen diese Rolle gespielt - das sind umgerechnet fast 20 Spielfilme mit mir als Dorfpolizist. Ich persönlich finde, dass das reicht", sagt der 46-Jährige auch im dpa-Interview in Hamburg. "Als Schauspieler habe ich einfach Lust auf neue Sachen, andere Herausforderungen, neue Formate."

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Vierte Staffel steht noch nicht fest

Das Ende für "Mord mit Aussicht" bedeute das aber nicht. "Es wird nicht so sein, dass ich am Ende erschossen oder irgendwie anders sterben werde", kündigt er für die aktuellen Episoden an. "Wir haben jetzt erst einmal die neuen Folgen im Kasten. Nun muss man erst einmal abwarten, wie die laufen." Über eine vierte Staffel sei noch gar nicht gesprochen worden. Aber der Sender und die Produktionsfirma hätten die Idee, einen Film zu machen. "Dieser soll Ende des Jahres gedreht werden", sagt Mädel. "Das wäre für mich der perfekte Abschluss."

2008 war die Serie an den Start gegangen - damals noch mit weit weniger Zuschauern. Das änderte sich zwei Jahre später, als weitere neue Krimi-Geschichten aus dem erfundenen Ort Hengasch im Kreis Liebernich erzählt wurden. Bei der zweiten Staffel 2012 wollten schließlich stets zwischen fünf bis sieben Millionen Zuschauer dabei sein, wenn das Trio zwischen Milchkannen und Dorfkneipen Verbrecher aufspürte. Den "Anti-Krimi, der sich mehr für Eigenheiten als alles andere interessiert" nannte Schauspielerin Peters die Serie mal.

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"Bedingungen beim Fernsehen werden schlechter"

"Bei uns ist ja der Kriminalfall nicht das Wichtigste, wir machen nicht den typischen "Wer-war's-denn-Krimi"", sagt auch Mädel. "Es muss spannend genug sein, dass man wissen will, wie es denn aufhört. Aber ich liebe jede Folge, in der es keine Toten gibt. Uns geht es eher um das menschliche Mit- bzw. Gegeneinander." Bei der Umsetzung der Drehbücher seien er und seine Kollegen allerdings nicht gerade bequem - "weil wir uns oftmals auflehnen und Texte ändern", meint er. "Ich finde, das ist auch unsere Aufgabe als Schauspieler. Nach sieben Jahren kennt man seine Figur dann doch recht gut."

Unbequem wird Mädel bisweilen auch, wenn über seine TV-Arbeit spricht. "Die Bedingungen beim Fernsehen werden insgesamt immer schlechter, in immer weniger Zeit soll das Gleiche abgeliefert werden", erklärt er. Aber im Vergleich zu anderen Produktionen seien sie bei "Mord mit Aussicht" noch sehr privilegiert. "In dem Interview, das ich im Januar des Jahres geführt habe und das seitdem ständig und gern zitiert wird, ging es ganz allgemein um dieses Problem. Und es bleibt ein Problem, wenn ausgerechnet an der Drehzeit gespart wird. Jede Szene muss schnellstmöglich funktionieren - darunter leiden Qualität und Kreativität." (dpa)