Köln/München. In “Circus HalliGalli“ ist Palina Rojinski noch das Versuchskaninchen von Joko und Klaas, im neuen Format “Offline“ hat sie nun selbst das Sagen.

Diese Frau ist ein Glücksfall für den Sender: eine flippige Stil-Ikone, eine sanfte Mode-Rebellin, das vielleicht letzte Kind der Generation MTV. Diese Frau ist Palina Rojinski, und die 29-Jährige ist auf dem besten Weg zu einem wichtigen Gesicht von ProSieben zu werden. Kein Wunder, dass der junge Münchner Sender der gebürtigen Russin gleich mehrere Formate anvertraut.

Am Donnerstag bestreitet die Moderatorin gleich den ganzen Abend für ProSieben. Um 20.15 Uhr setzt der Sender die Tanzshow „Got To Dance“ fort. Die Casting-Show lebt, ähnlich wie die Musiksendung „The Voice of Germany“, davon, dass die Kandidatin ein durchweg professionelles Niveau auf die Studio-Bühne bringen. „Got To Dance“ bietet im besten Sinn einen Augenschmaus, bietet Spektakel, Artistik, fast Zirkus, und manche Zuschauerin mag sich darüber hinwegtrösten, dass der eigene Partner vorgibt, zu hüftsteif für das Tanzparkett zu sein.

"Kein Telefon, kein Internet und kein Geld“

Palina Rojinski, Jury-Mitglied wie Nikeata Thompson und Ex-Take-That-Boy Howard Donald, ist alles andere als hüftsteif. Mit Rhythmischer Sportgymnastik brachte es Palina Rojinski in jungen Jahren zu Meisterehren. Bis der Körper streikte: „Zehn Jahre meines Lebens haben mir total gereicht. Mein Körper hat schon mit 14 nicht mehr mitgemacht, ich hatte Knie­ und Rückenprobleme.“ Sie verzichtete auf Leistungssport, nicht jedoch aufs Tanzvergnügen. Ergebnis: „Ich bin beweglich, kann immer noch Spagat und mache auch Sport, Ball, Keule oder so etwas, aber nur aus Jux und Dollerei.“ Genau das ist der Grund, warum die Frau mit der rotblonden Löwenmähne mit wasserblauen Augen in der Tanzshow glaubwürdig wirkt.

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Zugleich kommt sie als abenteuerlustige Großstädterin rüber. Deshalb ist sie in der Reportage-Reihe „Offline“ (22.30 Uhr) gut aufgehoben. Darin ist „Palina World Wide Weg“, wie der Sender etwas bemüht witzelt. Die Idee: „Für einen Wochenend­-Trip fahre ich in eine fremde Stadt, ich war in Reykjavik, Tel Aviv und London und habe die jeweilige Stadt entdeckt mit einem Ziel. In London, beispielsweise, wollte ich zur Queen of Punk, ich wollte Vivienne Westwood treffen. Aber bei Missionen wie dieser hatte ich kein Telefon, kein Internet und kein Geld.“ Palina Rojinski hat ihre Aufträge, wie sie gesteht, unter Mühen, aber offenkundig erfolgreich abgearbeitet; das Gespräch fand nach den Dreharbeiten statt.

Viele Termine in kurzer Zeit

Nebenher steht das moderne TV-Girlie, das Heike Makatsch perfekt beerbt hat, für einen Kino-Film vor der Kamera: „Traumfrauen“, vom Thema passend für eine Frau, der das Publikum abnimmt, noch den Traummann zu suchen. „Es geht“, verrät Palina Rojinski mit ihrer warmen, leicht rauchigen Stimmen, „um die Frauenwelt, und es geht um die Männerwelt, es gibt psychologische Einblicke mit sehr viel Humor.“

Viele Termine in kurzer Zeit. Ihr Programm erinnert an eine Show, in der sie immer auftaucht: „Circus HalliGalli“. Ob der Titel ein Sinnbild ist für ihren derzeitigen Lebensrhythmus? Palina Rojinski lacht: „Jaaaaaa“, erwidert sie, „das ist meine tägliche Kampfansage.“