London. “Mein bester Freund, Sherlock, er ist tot“, presste Watson in der letzten “Sherlock“-Folge heraus. Doch am Donnerstag kehrt der Meisterdetektiv ins deutsche Fernsehen zurück. Das dürfte auch hierzulande den Rummel um Benedict Cumberbatch anfeuern, der Großbritannien so fest im Griff hat.

Es ist erst drei, vier Jahre her, da war Sherlock Holmes etwas für Liebhaber von angestaubter Krimi-Literatur. Oder für Kinder mit Hang zum Detektivspielen. Heute ist "Sherlock" Pflichtprogramm für Freunde exzellenten Fernsehens und für Frauen wie Männer, die Schauspielkunst und Aussehen von Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch (37) bewundern. Am Donnerstag (29. Mai, 21.45 Uhr) läuft in der ARD die dritte Staffel der BBC-Erfolgsserie an.

Zur Erinnerung: Am Ende eines dramatischen Machtkampfs zwischen den beiden Superhirnen Jim Moriarty und Sherlock Holmes schoss der Bösewicht sich in den Kopf, der Detektiv warf sich vor den Augen John Watsons (Martin Freeman) von einem Hausdach in die Tiefe. Der Fall eines Helden, im übertragenen und im eigentlichen Sinn. Und dann war da noch diese letzte Einstellung. Watson am Grab seines Freundes, ein gebrochener Mann. Und im Schatten abseits: Sherlock Holmes.

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Dass der Meisterdetektiv London und ganz England wieder vor Schurken schützen würde, war also klar. Allerdings nehmen Freund und Helfer John Watson, die Vermieterin Mrs. Hudson und der ewig ratlose Scotland-Yard-Inspektor Lestrade seine Rückkehr unterschiedlich auf. Auch die dritte Staffel besteht aus drei Folgen, jeweils in Spielfilmlänge, wieder sind sie inspiriert von Original-Fällen aus der Feder von Arthur Conan Doyle (1859-1930).

Rätselraten um vierte Staffel

Sherlock kommt weiterhin ohne Hut, Lupe und Pfeife aus, dafür nicht ganz ohne Zigarette und andere Betäubungsmittel. Er wird sich erneut mit einer Frau anlegen, mit atemberaubender Geschwindigkeit denken, sprechen und kombinieren, kniffelige Fälle lösen und den Dank dafür mit dieser wunderbaren Mischung aus Gleichgültigkeit und Hochmut hinnehmen, die Benedikt Cumberbatchs gerümpfte Nase so unmissverständlich ausdrückt.

In Großbritannien hat die BBC mit der Serie eine große Begeisterung für Cumberbatch und seine Sherlock-Interpretation ausgelöst. Derzeit wird heftig gerätselt, wann mit einer vierten Staffel zu rechnen ist. Die deutschen Fans können sich erst mal auf drei mitreißende Episonden freuen. Und dürften dann genau so ungeduldig warten wie die Briten. Denn der Cliffhanger am Ende, das sei schon mal verraten, ist wieder ein echter Schocker. (dpa)