ARD will Vertrag mit Boxstall vorerst nicht verlängern
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Hamburg. Dem Boxsport droht das Aus im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Die ARD hat angekündigt, den Vertrag mit dem Sauerland-Boxstall in der bisherigen Form nicht zu verlängern. Offizielle Begründung: knappes Budget. Doch es gibt auch Stimmen, die sagen, Boxen sei zu brutal fürs öffentlich-rechtliche TV.
Die ARD wird den Fernsehvertrag mit dem Sauerland-Boxstall in der bisherigen Form nicht verlängern und im Sommer über eine weitere Zusammenarbeit entscheiden. Das teilte die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt am Montag mit. Als Grund nannte sie "finanziell enger werdende Perspektiven im Sportrechteetat". Das bedeutet allerdings nicht das Ende der Kooperation beider Seiten. "Wie es generell mit dem Boxsport in der ARD ab 2015 weitergehen soll, werden die Intendantinnen und Intendanten im Spätsommer intern und dann mit den zuständigen Gremien der ARD-Landesrundfunkanstalten beraten", erklärte der Senderverbund.
Sauerland arbeitet seit 2000 mit der ARD zusammen. "Bei zunehmend eingeschränkten finanziellen Rahmenbedingungen müssen wir uns in verschiedenen sportlichen Bereichen leider einschränken", sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres.
Der Boxsport hat mächtige Kritiker
Das ist aber nicht der einzige Grund: Im Senderverbund gibt es mächtige Kräfte, die eine Vertragsverlängerung ablehnen. Dazu gehört Ruth Hieronymi, die Vorsitzende des WDR-Rundfunkrates.
Sie hat sich kürzlich erst für das Aus des Boxens im öffentlich-rechtlichen Fernsehen eingesetzt. Ihre Begründung: "Das Ziel beim Profiboxen, den Gegner bis zur Wettkampfunfähigkeit zu schlagen, ist mit den Anforderungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht zu vereinbaren."
Den Sauerland-Stall überrascht die Ankündigung nicht. "Selbstverständlich verstehen wir, dass ein neuer Vertrag zwischen der ARD und uns zu neuen Konditionen abgeschlossen werden muss. Wir werden weitere Gespräche mit der ARD führen und sind zuversichtlich, dass wir eine für beide Seiten gute Lösung finden werden", sagte Sauerland-Geschäftsführer Frederick Ness. (dor/dpa)
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