Mainz. Die ZDF-Fernsehfastnacht “Mainz bleibt Mainz“ wird sich am Freitagabend den Limburger Bischof Tebartz-van Elst vorknöpfen. Außerdem bekommt die Große Koalition ihr Fett weg. Nur die neue Verteidigungsministerin von der Leyen haben die Büttenredner in ihr Herz geschlossen.

Falls der umstrittene Limburger Bischof in diesem Jahr den Fastnachtsklassiker "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" anschauen sollte, wird er vermutlich nicht nur in Gelächter ausbrechen. Die traditionelle Fernseh-Sitzung, die es in dieser Form seit 1973 gibt, liest dem Oberhirten Franz-Peter Tebartz-van Elst ordentlich die Leviten.

Auch die "GroKo", die große Koalition, wird an diesem Freitag um 20.15 Uhr im ZDF abgekanzelt: Ob Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), CSU-Chef Horst Seehofer oder die neue Mutter der Truppe, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) - sie werden von den Rednern mehr oder weniger durch den Kakao gezogen.

Der bisherige Sitzungspräsident Hans-Peter Betz hat sein Zepter als Zeremonienmeister an Andreas Schmitt abgegeben. In seiner Paraderolle "Guddi Gutenberg" ist er aber noch zu sehen. Den Limburger Bischof vergleicht er optisch mit dem finster blickenden "Gollum" aus "Der Herr der Ringe" und zeigt sein Unbehagen über den mindestens 31 Millionen Euro teuren neuen Bischofssitz. "Ich bin Tebartz der Erste und Gott ist der Zweite", wettert "Guddi" in der Generalprobe am Mittwochabend im Kurfürstlichen Schloss. "Auf solche Ideen kann man nur kommen, wenn man keinen Sex haben darf." Kabarettist Lars Reichow verleiht dem Bischof den Titel "Raumausstatter des Jahres".

Von der Leyen ist Liebling der Büttenredner

Der "Bote vom Bundestag" - seit 28 Jahren verkörpert von Jürgen Dietz - zieht lieber über Schwarz-Rot her: "Die Regierung sagt, wir sollen die Ansprüche senken. Das haben wir doch, in dem wir sie gewählt haben." Die Kanzlerin hat sich aus seiner Sicht gut entwickelt - von "Kohls Mädchen" zum "Mädchen, das uns verkohlt": "Merkel entscheidet erst, wenn entschieden ist, dass mit ihrer Entscheidung nichts Entscheidendes entschieden wird." Auch ihr Skiunfall ist Thema: Wenn Merkel zeitweise vom Bett aus regieren muss, ist das für den "Boten" nichts Besonderes: "Das hat der Berlusconi 20 Jahre lang gemacht."

Als Liebling der Büttenredner entpuppt sich von der Leyen. Der "Bote vom Bundestag" weiß, dass die neue Verteidigungsministerin gar keine Waffe brauche: "Sie ist eine Granate." Und: "Mit ihrem Blick bringt sie sogar U-Boote zum Auftauchen." Reichow nennt sie eine "Allzweckwaffe". "In der Truppe heißt sie nur die "Panzer-Ursel".

Neuer Sitzungspräsident beweist, was er drauf hat

Energieminister Gabriel kommt da schlechter weg. "Ihm macht ja der teure Strom nichts aus. Er ist ja keine Leuchte", sagt der "Bote vom Bundestag". CSU-Chef Horst Seehofer kommt ebenfalls zu Ehren in Mainz. "Guddi Gutenberg" nennt ihn den "George Clooney der bayerischen Landfrauen". Friedrich Hofmann alias "Till" lästert über die Diätenerhöhung von Schwarz-Rot: "Ein Grund, sich kräftig zuzuproste'. Drum "GroKo" steht für große Koste'."

Kölner Karnevalswagen 2014

Der Motivwagen des Rosenmontagszuges beschäftigt sich mit der Sex-Sucht der Jugend.
Der Motivwagen des Rosenmontagszuges beschäftigt sich mit der Sex-Sucht der Jugend. © dpa
Dieser Wagen zeigt US-Präsident Barack Obama mit Pfeife im Mund. Eine Anspielung auf die NSA-Affäre.
Dieser Wagen zeigt US-Präsident Barack Obama mit Pfeife im Mund. Eine Anspielung auf die NSA-Affäre. © dpa
Dieser Wagen zeigt US-Präsident Barack Obama mit Pfeife im Mund. Eine Anspielung auf die NSA-Affäre.
Dieser Wagen zeigt US-Präsident Barack Obama mit Pfeife im Mund. Eine Anspielung auf die NSA-Affäre. © dpa
Dieser Wagen zeigt US-Präsident Barack Obama mit Pfeife im Mund. Eine Anspielung auf die NSA-Affäre.
Dieser Wagen zeigt US-Präsident Barack Obama mit Pfeife im Mund. Eine Anspielung auf die NSA-Affäre. © dpa
Dieser Wagen zeigt US-Präsident Barack Obama mit Pfeife im Mund. Eine Anspielung auf die NSA-Affäre.
Dieser Wagen zeigt US-Präsident Barack Obama mit Pfeife im Mund. Eine Anspielung auf die NSA-Affäre. © dpa
Der ukrainische Boxer und Oppositionspolitiker Vitali Klitschko (r) im Kampf gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Der ukrainische Boxer und Oppositionspolitiker Vitali Klitschko (r) im Kampf gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin. © dpa
Der ukrainische Boxer und Oppositionspolitiker Vitali Klitschko (r) im Kampf gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Der ukrainische Boxer und Oppositionspolitiker Vitali Klitschko (r) im Kampf gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin. © dpa
Der ukrainische Boxer und Oppositionspolitiker Vitali Klitschko (r) im Kampf gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Der ukrainische Boxer und Oppositionspolitiker Vitali Klitschko (r) im Kampf gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin. © dpa
Bundeskanzlerin Angela Merkel als
Bundeskanzlerin Angela Merkel als "Intergalaktische Kanzlerin" auf einem der Karnevalswagen für den Kölner Rosenmontagszug 2014. © dpa
Bundeskanzlerin Angela Merkel als
Bundeskanzlerin Angela Merkel als "Intergalaktische Kanzlerin" auf einem der Karnevalswagen für den Kölner Rosenmontagszug 2014. © dpa
Bundeskanzlerin Angela Merkel als
Bundeskanzlerin Angela Merkel als "Intergalaktische Kanzlerin" auf einem der Karnevalswagen für den Kölner Rosenmontagszug 2014. © dpa
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Zwischen den Beiträgen beweist der neue Sitzungspräsident Andreas Schmitt, was er drauf hat. Schmitt führt launig durch das Programm, das neben Reden auch aus viel Musik und "Kokolores" - bunten Beiträgen mitten aus dem Leben - besteht. Er bekommt von den rund 600 Gästen viel Applaus für seine Premiere.

Bevor die Mainzer Hofsänger die Sendung ausklingen lassen, schlüpft Schmitt in die Rolle des "Obermessdieners am Hohen Dom zu Mainz". Für ihn ist mit Tebartz-van Elst jetzt klar, "warum Limburger Käse so stinken tut". Der beleibte Obermessdiener schlägt sich als Nachfolger vor. Denn er sei der einzige Mann, "der in Limburg die Badewanne noch richtig voll machen kann". (dpa)