Mainz. Um den vom ZDF geplanten Film über das Leben von Anne Frank gibt es Streit. Die Erben werfen dem Sender “respektloses Verhalten“ vor. Ihr “Anne Frank Fonds“ plant nämlich selbst bereits ein internationales Filmprojekt über die Familie. Das ZDF versucht zu beschwichtigen.

Das ZDF hat die Pläne für einen Film über das Leben von Anne Frank gegen scharfe Vorwürfe der Anne-Frank-Erben verteidigt. Der Anne Frank Fonds Basel, der die Erben vertritt, wirft dem Sender "respektloses Verhalten" vor, da der Fonds bereits ein internationales Filmprojekt über die Familie Frank plane.

Das ZDF erklärte am Dienstag in Mainz auf Anfrage: "Es war und ist nicht die Absicht des ZDF, der Familie und dem Fonds respektlos zu begegnen. Im Gegenteil will der Sender gemeinsam mit dem Produzenten die herausragende historische Bedeutung von Anne Frank zum 70. Todestag im Jahr 2015 würdigen." Dem Anliegen schade es aus der Sicht des ZDF nicht, wenn sich mehrere Projekte dieser Aufgabe annähmen.

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Oliver Berbens Vorschlag bekam beim ZDF den Zuschlag

Die Produktionsfirma werde die Rechte Dritter bei der Umsetzung beachten, erklärte die Mainzer Anstalt. Der Sender habe mehrere Angebote für eine Verfilmung der Geschichte Anne Franks und ihrer Familie gehabt und sich für den Vorschlag von Produzent Oliver Berben entschieden.

Mit dem Ansatz könnten auch jüngere Zuschauer für das Thema interessiert werden. Das Projekt werde vom Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Salomon Korn, und der Anne-Frank-Stiftung in Amsterdam unterstützt.

Das jüdische Mädchen Anne Frank hatte in einem Versteck in Amsterdam ihr Tagebuch geschrieben. Sie starb 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen. (dpa)