Essen. Neuer Fall für Wilsberg. Dieses mal ermittelt der ZDF-Privatdetektiv im Porno-Milieu des Internets. Nichte Alex ist heimlich beim One-Night-Stand gefilmt worden und steht “Nackt im Netz“. Am Samstag ab 20.15 Uhr können Zuschauer lernen, dass man Internet-Videos nicht einfach wieder löschen kann.

Nicht, dass hinterher wieder jemand sagt, wir hätten nicht gewarnt. „Nackt im Netz“ heißt der neue Wilsberg (ZDF, 20.15 Uhr). Aber er hat nichts mit Fischen zu tun. Im Gegenteil. Die Sache ist jedenfalls pikant. Und es geht um das Internet. Was den Film für manch’ älteren Zuschauer etwas kompliziert machen könnte. Aber keine Sorge, der Herr Wilsberg (Leonard Lansink) kennt sich auch nicht besonders gut aus in der virtuellen Welt.

Deshalb traut er anfangs auch seinen Augen und Ohren nicht, als seine Nichte, Junganwältin Alex (Ina Paule Klink), ins Antiquariat stürmt und um seine Hilfe bittet. Filmstar ist sie über Nacht geworden, allerdings gegen ihren Willen. Bei einer Affäre mit einem attraktiven Fremden wurde sie heimlich gefilmt und kann nun im Internet auf der Seite www.aufrissderwoche.de. bewundert werden. Da das in einer seriösen Anwaltskanzlei nicht unbedingt karrierefördernd ist, muss Wilsberg ran. „Mach was, Georg!“

Eine Vielzahl von Verdächtigen

Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn als der Privatdetektiv den mysteriösen Lover zur Rede stellen will, ist der Mann tot. Erschlagen liegt er im Bett, und Kommissarin Springer (Rita Russek) und Wilsberg ermitteln – natürlich meist schön nebeneinander her – im Porno-Milieu.

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Und weil das Video von Alex kein Einzelfall ist, gibt es schnell einen ganzen Berg von verdächtigen Frauen. Aber dann ist da auch noch ein schmieriger Schönheits-Chirurg, mit dem der Sex-Filmer offenbar Streit hatte, von dem sich Frau Kommissarin aber zufällig selbst auch gerade etwas verschönern lassen wollte. Dezent, versteht sich.

Ein paar Zufälle zu viel

Natürlich sind das eigentlich mal wieder ein paar Zufälle zu viel, und manches ist schon ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Aber am Ende hat Wilsberg den Fall trotzdem wieder gelöst. Bis es soweit ist, haben die Zuschauer nicht nur gelernt, was ein „Server“ ist und dass man Videos im Internet nicht so einfach wieder löschen kann. Sie sind auch Zeuge, wie Springers Untergebener Overbeck (Roland Jankowsky) sich zwecks Ermittlungsarbeit aufopferungsvoll („Ich mach’ das auch nicht gern“) nächtelang durch Pornofilmchen quält und Wilsbergs Aushilfe-Ermittler „Ekki“ Talkötter (Oliver Korittke) einem ungewöhnlichen Nebenjob nachgeht. Ja, selbst Graf Cock (Oliver Breite) haben sie kennen gelernt, den zweifachen Gewinner des „Goldenen Ständers“ und Star von Filmhits wie „Der Rohrverleger“.

Ein wenig schlüpfrig könnten einige Zuschauer das vielleicht finden, dennoch müssen sich Erziehungsberechtigte nicht um zufällig mit auf dem Sofa sitzende Minderjährige sorgen. Es bleibt stets jugendfrei. Und das Sex-Video mit der heimlich gefilmten Alex kriegt man zwar verschiedentlich zu Gehör, aber nie zu Gesicht.

Ist ja nicht RTL 2, ist ja das ZDF.