Münster. . „Hengstparade“ heißt die neue „Wilsberg“-Episode - und der Titel hält, was er verspricht. Der Münsterland-Columbo Leonard Lansink und seine Truppe spielen mit Münsterland-Klischees nach allen Regeln der Kunst. Und nach allen Irrungen und Verwirrungen gibt's am Ende tatsächlich einen Täter.

Münsterländischer geht es kaum noch. „Hengstparade“ ist der Titel des neuen Krimis aus der „Wilsberg“-Reihe (Samstag, ZDF, 20.15 Uhr). Und wo Eingeweihte natürlich sofort an Warendorf, an das Landesgestüt denken, dämmert es Wilsberg-Freunden bald, dass diese Überschrift eine ideale Vorlage für manch Zotiges sein mag.

Denn wirklich ernst geht es bei dem Münsteraner Privatdetektiv Georg Wilsberg ja nie zu. Krimi hin oder her. Dieses Mal jedenfalls wird Wilsbergs Nichte, die Anwältin Alex (Ina Paule Klink) überfallen, als sie ihrer Freundin und Gestütsbesitzerin Nikola Füsting (Susanna Simon) einen Gefallen tut und für sie das millionenschwere Sperma eines Deckhengstes transportiert. Im Nu, man ahnt es, sind Wilsberg (Leonard Lansink) und seine Freunde wie auch Kommissarin Springer (Rita Russek) involviert, suchen sie die Samenräuber und deren Motive.

Nach Irrungen und Verwirrungen gibt's am Ende tatsächlich einen Täter

Wie immer eher gegen- als miteinander. Während also Wilsberg als Privatdetektiv von der Versicherung Füstings eingeschaltet wird, um den Fall zu lösen, geht Kommissarin Springer den Verführungskünsten ihrer Internet-Bekanntschaft Karsten Breiderhoff (Peter Davor) auf den Leim, um bald darauf entführt zu werden. Und natürlich laufen diese beiden Handlungsstränge alsbald zusammen. Schließlich geht es nicht nur um den Hengst „Stolz von Bielefeld“, sondern auch um den Mord an Nikola Füstings Schwester – in eben dieser Reihenfolge.

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Mittendrin, wie immer als selbstgefällig tölpelnder Macho, Kommissarin Springers Assistent Overbeck (Roland Jankowsky) und natürlich Wilsberg-Helfer Ekki (Oliver Korittke). Der nähert sich dem Fall dieses Mal über ein „Sexismus-Seminar“ seines Finanzamtes. Klingt nach vielen Umwegen, nach Irrungen und Verwirrungen, aber am Ende gibt es tatsächlich einen Täter.

„Wilsberg“-Erfinder schrieb selbst

Das Drehbuch zu diesem mittlerweile 40. „Wilsberg“ stammt vom Erfinder des Antiquars und Privatdetektivs, von Jürgen Kehrer. Eine Erfolgsgeschichte, die sicher weniger mit komplizierten, spannungsreichen Plots als mit augenzwinkernd dargebotenen Geschichten und der guten schauspielerischen Umsetzung durch die Stars des Krimis, durch Rita Russek und Oliver Korittke, zu erklären ist. Selbst an Leonard Lansink als mürrischem Privatdetektiv kann man sich gewöhnen, um es einmal liebevoll westfälisch auszudrücken. Alles in allem, wie zumeist, eine angenehm amüsante Abendunterhaltung.