Mainz. Die “logo“-Kinder-Nachrichten des Kinderkanals (Kika) von ARD und ZDF feiern an diesem Donnerstag ihren 25. Geburtstag. Das ZDF, das die Sendung produziert, gratuliert mit Reportagen, Rückblicken und einem “Best of“ in Nachrichtensendungen und Magazinen - vom “Morgenmagazin“ bis “heute nacht“. Wer News für Kinder macht, muss sie besonders erklären - davon berichten die Moderatorin Anja Roth und Mitbegründer dieser Sendung Peter Hahne.

Nachrichten für Kinder müssen anders gestrickt sein als die für Erwachsene. Seit einem Vierteljahrhundert zeigen das die Kindernachrichten "logo". Sie werden vom ZDF für den Kinderkanal (Kika) produziert, den der Mainzer Sender gemeinsam mit der ARD betreibt.

Als "logo" nach drei Monaten Probephase am 9. Januar 1989 erstmals über den Bildschirm lief, war es ein neues, damals ungewöhnliches Angebot. Peter Hahne (61), der auch das "heute-journal" moderiert hat, hat "logo" einst mitentwickelt. "Nichts ist schwieriger, als Kindern die Welt zu erklären", sagt Hahne, der früher auch bei "logo" moderiert hat. "Eltern wissen das."

Anja Roth (34) ist seit 2004 im "logo"-Team. Über einen Zufall kam sie zu "logo". Sie wohnte damals mit einer Freundin zusammen, die für das Kinderfernsehen arbeitete. Bei einem Beitrag "hinter den Kulissen" sagte eine Redakteurin zu ihr, sie komme vor der Kamera gut herüber. "Dann hab ich ein Casting gemacht und schwupps-di-wupps kam ich zu "logo"."

Sie hat ihren Beruf "von der Pike auf gelernt", wie sie selbst sagt. Mit einem Volontariat beim privaten Radiosender FFH startete Anja Roth - nun ist sie seit 2004 Moderatorin bei "logo". Wie Peter Hahne sieht sie die Kindernachrichten auch als Vorbild für das "Erwachsenen-Fernsehen".

Kindernachrichten ohne Fremdwörter

Für Peter Hahne müssen Kindernachrichten ohne Fremdwörter und "verschwurbelte" Ausdrücke auskommen, jede Abkürzung und jeder Fachbegriff müssen erklärt werden. Aber: "Kindgerecht darf nie kindisch wirken", sagt Hahne. "Kinder wollen ernst genommen werden."

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Es soll nicht wie Schule wirken, was die Nachrichten ihnen zeigen: "Wir wollen ja nicht Frontalunterricht praktizieren", sagt Roth. Die Machart ist das Spezifische. Die Themen können dabei durchaus die gleichen sein wie die der Nachrichten für Ältere.

"Wir nehmen uns Zeit und wir bemühen uns, in einer guten, verständlichen Sprache zu sprechen", sagt Anja Roth. Als Beispiel nennt sie die Euro-Schuldenkrise - ein schwer verdauliches Thema selbst für die "Erwachsenen-Nachrichten".

"Wir können jetzt nicht einfach über den Euro-Rettungsschirm mal berichten in 50 Sekunden, denn da bleibt null hängen", sagt sie. Aber es geht in Erklärstücken - oder die ganze Sendung hat ein Thema. "Wir nehmen uns immer ein kleines Stück vom Kuchen", sagt Roth.

Jedes Thema ist eine Nachricht auch für Kinder

Kein Thema sollte ausgespart werden: "Jedes Thema ist eine Nachricht auch für Kinder", sagt die erfahrene Moderatorin. Denn auch Kriege und Hungersnöte im Ausland bekämen die jungen Zuschauer mit, manchmal in ihrem Umfeld über Freunde.

"Dann sind die Kinder sofort dabei und fragen: Wie geht es den Kindern da?" "Logo" befasste sich auch schon mit dem Thema sexueller Missbrauch. Experten berieten die Redaktion. "Da wurden wir auch von Eltern gelobt", sagt Roth. "Da wissen wir, dass wir eine gewisse Verantwortung haben."

Eine Redaktion von 10 bis 15 Leuten erklärt den Kindern die Welt, berichtet der verantwortliche "logo"-Redakteur Markus Mörchen. Jeden Tag zeigt "logo" in der Hauptsendung zehn Minuten lang, was am Tag wichtig war - freitags sind es acht Minuten.

Dazu kommen je zwei Kurznachrichten von zwei Minuten an fünf Tagen in der Woche. Auch Kinderreporter machen in der Sendung mit. Der Austausch ist der Redaktion wichtig - es gibt Schulbesuche, Klassen kommen zu Besuch ins Sendezentrum nach Mainz, es gibt Chats.

Trotz der professionellen Arbeit soll es vor der Kamera nicht zu ernst zugehen: "Wir machen auch viel Spaß im Studio", sagt Anja Roth. Spaß hatten auch die Zuschauer einmal, als Peter Hahne eine "logo"-Sendung aus einem Tierpark auf einem Esel reitend moderieren wollte. "Doch der Esel wollte nicht so, wie ich will. Diese Szene verfolgt mich nun." (dpa)