Erfurt. Der wegen der Korruptionsaffäre beim öffentlich-rechtlichen Kinderkanal (KiKa) beurlaubte Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp ist fristlos gekündigt worden. Das teilte der MDR als federführende Anstalt mit. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Ende 2012 gegen Kottkamp und weitere Beschuldigte.

Der MDR trennt sich vom Programmgeschäftsführer des Kinderkanals (Kika). Grund sind Ermittlungen gegen den Mann im Zusammenhang mit dem millionenschweren Betrugsskandal bei dem Sender. Auf den jetzigen Schritt habe sich der Verwaltungsrat der Drei-Länder-Anstalt verständigt, teilte MDR-Intendantin Karola Wille am Donnerstag mit. Der Betroffene bestreitet die Vorwürfe.

Dem Kika-Programmgeschäftsführer war bereits Mitte Dezember bis auf Weiteres Urlaub gewährt worden. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Erfurt den Sender informiert, dass gegen den Mann ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden sei. Dabei gehe es um die Vorfälle im Zusammenhang mit dem bereits verurteilten früheren Herstellungsleiter des Kinderkanals, hatte es geheißen. Wille und der Programmgeschäftsführer hätten den Ermittlern "die aktive Unterstützung bei der restlosen Aufklärung zugesagt".

Auch interessant

Durch fingierte Rechnungen Gelder in Millionenhöhe veruntreut

Vergangenen Monat sei dem MDR Akteneinsicht gewährt worden, hieß es nun weiter. Vor dem Hintergrund der arbeitsrechtlichen Bewertung der Vorgänge sei das Arbeitsverhältnis sofort beendet worden.

Beim gemeinsamen Sender von ARD und ZDF waren über Jahre durch fingierte Rechnungen und Bestechungen Gelder in Millionenhöhe veruntreut worden. Der ehemalige Herstellungsleiter ist bereits zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Er hatte mit den Aktionen unter anderem seine Spielsucht finanziert. In einem zweiten Verfahren war gegen den Geschäftsführer einer Berliner Filmfirma eine Bewährungsstrafe verhängt worden. (dapd)