Cannes. . Deutsche TV-Filme lassen sich noch immer gut ins Ausland verkaufen. Selbst Mehrteiler mit deutschen Themen wie die Familiensaga “Das Adlon“ finden Interessenten in Italien, Frankreich oder Spanien. Eric Welbers, Verkaufsleiter von Beta Film, führt das auf “die hohe Qualität“ der Produktionen zurück.
Der ZDF-Mehrteiler "Unsere Mütter - unsere Väter" ist mittlerweile in 82 Länder verkauft worden. Diese Bilanz zog der Verkaufsleiter von Beta Film, Eric Welbers, auf der weltgrößten Fernsehmesse Mipcom. Direkt zum Auftakt des Programmmarktes am Montag in Cannes kaufte nun auch der spanische Sender TVE den Dreiteiler über das Schicksal einer deutschen Jugendclique im Zweiten Weltkrieg.
Auf der iberischen Halbinsel war das Drama bereits im Pay TV zu sehen. "Am 15. Januar wird die Produktion im amerikanischen Kino aufgeführt", kündigte zudem Beta-Chef Jan Mojto an, der auch weitere Verkaufserfolge vermeldete: Gerade ist der ZDF-Mehrteiler "Das Adlon. Eine Familiensaga" von italienischen, französischen und spanischen Sendern erworben worden. "Das ist schon ungewöhnlich, weil es hier um ein rein deutsches Thema geht", kommentiert Welbers den Vertrieb des TV-Events ins Ausland. "Das spricht für die hohe Qualität dieser Produktion."
Neues Projekt "Sarajewo" schon während der Dreharbeiten auf Interesse
Im Ausland gebe es zurzeit "leider" nicht so viele Programmplätze für anderthalb Stunden lange deutsche Fernsehfilme, beschreibt der Geschäftsführer von ZDF Enterprises, Alexander Coridaß, die Situation: "Das ist natürlich bedauerlich, da die 90-minütigen TV-Movies aus Deutschland zu den besten weltweit gehören." Trotz der knappen Programmplätze sei der Handel mit deutschen Filmen aber immer noch lukrativ, schilderte Welbers: "Das ist ein großes Geschäft für uns. Wir bieten pro Jahr über 30 deutsche TV-Movies an, die in Spanien, Frankreich und Italien gerne geschaut werden, etwa "Das Wunder von Kärnten" oder "Spur des Bösen"."
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Ein Projekt, zu dem die Dreharbeiten in Prag gerade erst begonnen haben, ist "Sarajewo": Als im Juni 1914 das österreichische Thronfolgerpaar in der bosnischen Hauptstadt ermordet wird, versucht ein Untersuchungsrichter alles, um die Hintermänner des Attentats zu finden. Doch die Ur-Katastrophe Europas, die durch den Mord ausgelöst wird, der Erste Weltkrieg, lässt sich nicht mehr aufhalten.
Die Produktion mit einem Budget von viereinhalb Millionen Euro realisiert Beta Film gemeinsam mit Dor Film für das ZDF, den ORF und das tschechische Fernsehen. Die Dreharbeiten zu dem Film, in dem auch Heino Ferch mitspielt, werden nächstes Frühjahr beendet sein. Aber bereits jetzt zeichnet sich auf der Mipcom ab, dass auch dieses Drama in allen wichtigen europäischen Fernsehmärkten auf großes Interesse stößt. (dpa)