Hamburg. Stefan Aust ist ein Anhänger klassisch geführter Interviews, sieht aber ein, dass man die Zuschauer einbeziehen muss, wenn die Sendung interaktiv sein soll. Vielleicht aber nicht so interaktiv wie "Ihre Wahl" - "Die Sat.1-Arena" wird nach dem schlechten Start am Sonntag überarbeitet.
Der frühere "Spiegel"-Chefredakteur Stefan Aust hat den holprigen Start des Polittalks "Ihre Wahl! Die Sat.1-Arena" eingeräumt. Dass die Einbeziehung von E-Mails, Twitter und Webcam "eine komplizierte Angelegenheit ist und diese Unterbrechungen den Gesprächsfluss stören, ist logisch", sagte er dem Branchendienst "Meedia". Er sei "traditionell auch eher ein Anhänger klassisch geführter Interviews", allerdings müsse die Sendung interaktiv sein, "wenn man sich entscheidet, die Zuschauer einzubeziehen". Es werde nun überlegt, Unterbrechungen in den nächsten Sendungen durch gebündelte Einblendungen zu reduzieren.
Aust: Quoten nicht mit "Anne Will" vergleichbar
Die Zuschauerzahl der ersten von fünf Sendungen mit insgesamt 830 000 Zuschauern seien "etwas weniger als ich gehofft habe, aber etwas mehr als ich gedacht habe". Es sei "ein verdammt hartes Brot, im Privatfernsehen so eine Sendung zu machen", sagte Aust. "Nach jeder Werbeunterbrechung fangen wir quasi neu an." Die Quoten könnten auch nicht mit "Anne Will" verglichen werden, weil der ARD-Talk von den hohen Zuschauerzahlen des davor laufenden "Tatorts" profitiere und es keine Werbeunterbrechung gebe.
Aust moderiert "Ihre Wahl!" gemeinsam mit der früheren ARD-Polittalkerin Sabine Christiansen.