Berlin. Sabine Christiansen moderiert ab Sonntag mit Stefan Aust „Ihre Wahl! Die Sat.1-Arena" - und glaubt, die neue Politshow sei "eine besondere Herausforderung".

Sabine Christiansen (51) kehrt zwei Jahre nach Ende ihrer ARD-Talkshow mit einer neuen Politsendung auf den Bildschirm zurück - bei Sat.1. Die Talklady moderiert gemeinsam mit dem ehemaligen „Spiegel"-Chefredakteur Stefan Aust (63) von Sonntag an die Show „Ihre Wahl! Die Sat.1-Arena" sonntags um 22.15 Uhr. Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg und Linken-Chef Lafontaine sind die ersten Gäste.

Wieso moderieren Sie nun wieder einen Polittalk bei einem großen Sender? Hat Ihnen die große Bühne gefehlt?

Sabine Christiansen: Im Gegenteil - hinter der Kamera ist das Leben entspannter, wenngleich nicht weniger arbeitsreich. Als Produzentin bin ich an meinem Wohnort Paris ebenso tätig wie in Barcelona, London oder am Firmensitz in Berlin. Aber ein Wahljahr ist natürlich immer eine spannende Sache. Die neue Sendung in Sat.1 ist keine Talkshow, sondern ein großes Interviewformat mit sehr vielen Live-Elementen und direkter Zuschauerbeteiligung. Das ist schon eine besondere Herausforderung.

Gibt es Fehler von damals, aus denen Sie gelernt haben und die Sie jetzt unbedingt vermeiden möchten?

Christiansen: Jede Produktion hat ihre Highlights und hat Momente, in denen man sich im Nachhinein sagt: Das hätte noch besser laufen können. Immerhin haben uns in Stil oder Gästezusammensetzungen danach so viele andere Sendungen bis heute kopiert - da müssen wir schon einiges ganz gut gemacht haben.

Was unterscheidet „Ihre Wahl! Die Sat.1-Arena" denn von den ganzen anderen Polit-Talkshows, die es heute gibt?

Christiansen: Bei uns gibt es keine Talkrunde. Stefan Aust und ich werden dem Gast der Sendung im ersten Teil direkt auf den Zahn fühlen. Dann wird es Reaktionen der Zuschauer geben, Live-Schalten und einen Herausforderer oder eine Herausfordererin. Hier kann jeder per SMS, Webcam, Mail mitdiskutieren.

Bei den meisten Polittalkshows lassen Politiker auch die hartnäckigste Fragen mit glatten Phrasen an sich ablaufen. Glauben Sie, dass die starke Zuschauerbeteiligung in Ihrer Sendung es ermöglicht, den Politikern wesentliche Aussagen zu entlocken?

Christiansen: Ich weiß nicht, ob es Zuschauern gelingen wird, den Politikern oder Politikerinnen mehr zu entlocken als uns das gelingt. Aber sie können beurteilen, wie glaubwürdig er oder sie ihre Fragen beantwortet.

Für „Ihre Wahl!" sind provokante Einspielfilme vorgesehen. Wollen Sie die Politiker härter rannehmen?

Christiansen: In einer Talkrunde geht es darum, die Gäste zu einer spannenden Diskussion zu animieren und unterschiedliche Standpunkte aufeinanderprallen zu lassen. Hier steht ein Gast im Mittelpunkt, der natürlich auch mittels Kurzfilmen immer wieder mit aktuellen Lebenswirklichkeiten konfrontiert wird.

Wie kam es eigentlich dazu, dass Sie mit Stefan Aust als Duo auftreten?

Christiansen: Die Kollegen in meiner Produktionsfirma haben sich bereits viele Gedanken zum Wahlkampf gemacht, sich dazu auch viele Formate in anderen Ländern angesehen und am Ende dieses Konzept entwickelt. Ich habe Stefan Aust, den ich sehr gut kenne, gefragt, ob er auf die Doppelrolle Lust hätte.