Essen. Alissa oder Mona, wer bekommt die letzte Rose von Bachelor Jan? So oder so wird es nicht für einen großen Blumenstrauß reichen. In Erinnerung bleiben andere Kandidatinnen der Kuppelshow. Und so scheint schon vorm Finale am Mittwochabend festzustehen: Jan wird sich für die falsche Frau entscheiden.
Ein großer Blumenstrauß ist für Alissa und Mona noch nicht zusammengekommen. Denn nach nur sieben Folgen der RTL-Kuppelshow „Der Bachelor“ konnten selbst die fleißigsten Rosensammlerinnen nicht viel Grünzeug mit nach Hause nehmen. Dennoch sind sie die Auserwählten von Bachelor Jan Kralitschka und werden am Mittwochabend bei RTL auf die letzte Rose hoffen. Leider scheint schon jetzt festzustehen: Der Bachelor wird sich wohl für die falsche Frau entscheiden.
Alissa ist jung, schön, sexy. Für das Sendeformat ist sie eine Idealbesetzung: Die männlichen Zuschauer freuen sich über die rassige Ausstrahlung der 25-Jährigen mit dem markanten Gesicht und dem Schmollmund. Weibliche Zuschauer schauen ihr wohl lieber zu, um mit Freundinnen über sie abzulästern. Und um über so weltbewegende Fragen zu diskutieren: Merkt denn der Bachelor nicht, dass sie nur ein falsches Spiel mit ihm spielt? Ihn nur erobern möchte mit ihrer Taktik, sich rar zu machen? Mögen Männer so was etwa?
Erneut gute Rollenbesetzung durch die Kandidatinnen
Bei der vergangenen Staffel vom Bachelor ist es RTL noch besser gelungen, den Zickenkrieg unter den Kandidatinnen zu inszenieren. Doch auch dieses Mal durften sich die Zuschauer auf eine gute Rollenbesetzung freuen.
Sexy und charmant
Und während Kritiker wieder genug Zeit hatten, ganz laut über „Sexismus“ zu klagen, über die Erniedrigung der Frau, die auf eine Rose hoffen muss, haben andere längst kapiert: Der wahre Star dieser Sendung ist nicht der Bachelor, sondern sind die Frauen. Sie haben das Heft in der Hand, entscheiden über Quote oder nicht. Auffallen um jeden Preis kann mehr bringen als eine Rose von Jan, nämlich eine gewisse Bekanntheit in der Öffentlichkeit. Den meisten Teilnehmerinnen ist das wohl mehr wert, als die wahre Liebe zu finden.
Wie dieses Konzept aufgehen kann, hat dieses Mal Erotik-Model Melanie am besten verstanden. Dass es bei ihr um viel Fleisch geht, konnten die Zuschauer ja bereits bei der ersten Folge erahnen. Da brachte die Hobby-Jägerin Jan als Begrüßungsgeschenk eine Wurst mit. Selbstgemacht, wie sie betont. Nicht ganz unwichtig, das noch mal zu sagen, zeigt sie später doch vor allem, dass sie auch andere an ihr Fleisch lässt.
Knutsch-Attacken mit Konkurrentin Nina sorgen für Zündstoff und den ersten richtigen Zickenkrieg der Staffel. Denn Conny, die es nur fair findet, ehrlich zu Jan zu sein, weiht ihn in dieses Geheimnis aus der Kandidatinnen-Villa ein – und fliegt raus.
Freizügiges Erotikmodel Melanie wird in Erinnerung bleiben
Auf Melanie lässt der Bachelor nichts kommen: Ob eher Jan oder das Redaktionsteam von RTL auf ihre freizügige Art steht, wird nicht überliefert, tut der Sache aber keinen Abbruch. Ein bisschen Pfeffer schadet der Show nicht. Und an Melanie kann sich der Zuschauer am Abend der Finalshow zumindest noch erinnern. Chantal, Petra oder Polina ergeht es da vermutlich anders. Auch sie waren nach Südafrika geflogen, um den Bachelor für sich zu gewinnen. Aber erinnern kann sich schon heute niemand mehr an sie.
Sie buhlen um den Bachelor
Vielleicht hätten sie lieber eine Wurst mitbringen sollen. Oder so lachen wie die nervige Madeleine, die sich selbst beim Start der Bachelor-Staffel als einen sehr intellektuellen Menschen beschreibt. Sie sucht einen reichen Mann, ein Elektriker komme für sie nicht in Frage. Ein paar Runden hält sie sich, dann fliegt sie raus. Vielleicht hat sie inzwischen Kontakt zu Georgina aufgenommen, die diese Rolle der reichen, arroganten Zicke eine Staffel zuvor so brilliant spielte und das Publikum nervte, dass sie es später sogar zu den Kakerlaken und den anderen mehr oder weniger prominenten Bewohnern ins Dschungelcamp schaffte. Vielleicht eine Zukunftsperspektive auch für Madeleine.
Dem Bachelor wäre Madeleine wahrscheinlich eh zu teuer geworden, muss er doch im realen Leben auch für seine zwei Kindern sorgen, die er mit zwei Frauen hat. Melanie wäre da mit ihrem Hang zu wenig, sehr wenig, na gut, keiner Unterwäsche wohl günstiger gekommen. Aber der Zug ist abgefahren. Melanie hat auf der Ziellinie versagt, konnte Jan nicht zum Knutschen im Pool bewegen.
Bei der ersten Folge vom Bachelor sind Finalistinnen Alissa und Mona als Letzte vorgefahren - ein Zufall?
Überhaupt hält sich Jan in dieser Staffel anders als Bachelor Paul im Vorjahr ganz schön zurück. Schließlich ist er ein Jurist, soll dadurch wohl besonders seriös wirken. Und so hat sich der Rosenkavalier seine Küsse für zwei Frauen aufgehoben: Mona und Alissa. Die Frauen, die lustigerweise bereits bei der ersten Folge als letzte Kandidatinnen bei ihm vorfuhren: Hat RTL sich schon damals die Favoritinnen für den Schluss aufgehoben? Wasser auf die Mühlen der Verschwörungstheoretiker.
Aber bleiben wir bei den Fakten: Jan ist 36, zweifacher Vater, steht mitten im Leben. Alissa ist 25, hatte erst eine "lange" Beziehung, die drei Jahre dauerte. Sie lebt in Speyer und arbeitet als Model. Mona ist 30 Jahre, Leiterin eines Fitnessstudios und kommt aus Luzern in der Schweiz, lebt heute in Mannheim.
Beide Damen haben einen Vorteil: Ihr Vorname hat keinen asiatischen Klang, wie es dem Bachelor bei der Kandidatin Mignon zum Verhängnis wurde. Die blonde Hamburgerin scheint zu Beginn seine absolute Favoritin zu sein. Als sie beim ersten Kennenlernen versucht, ihren Namen zu erklären: "Du kennst bestimmt ,Filet Mignon’?", steht er auf dem Schlauch und fragt: "Ist das eine Chansonsängerin?" Vielleicht wäre die 31-jährige Blondine ohne diese peinliche Verwechslung viel weiter gekommen und würde nun im Finale stehen.
Mona, die Nahbare, gegen Alissa, die Unnahbare
Stattdessen haben es also zwei brünette Frauen geschafft. Ramona, die in der Sendung nur Mona genannt wird, besticht durch ihre natürliche Art. Sie trägt das Herz auf der Zunge und hat kein Problem damit, kurz vor der letzten Entscheidung Jan ihre Liebe zu gestehen. Die Schweizerin lässt den Zuschauer teilhaben an ihrer Schwärmerei, stellt den Bachelor ihrer ganzen Familie vor, sucht seine Nähe, küsst ihn so häufig sie nur kann – und so lange sie noch darf. Vielleicht ist sie zu leichte Beute für den Bachelor? Sie ist die Nahbare. Der Gegenpart zu Alissa, der Unnahbaren.
Alissa hat es nicht so mit den Worten. Ihre Gefühle sagt sie dem Bachelor nicht ins Gesicht. Sie schreibt Jan alles auf ein Zettelchen. Jan hat es gefallen. Ebenso wie das Spielchen "Du kriegst mich nicht" im Pool, bei dem sie sich immer wieder kurz vorm Kuss von Jan entfernt und ihn so, wie er selbst sagt "ganz verrückt" gemacht hat. Alissa gibt sich als scheues Reh, das den großen, starken Mann mit ihren rassigen Augen lockt. Der Jagdinstinkt dürfte beim Bachelor geweckt sein. Und wenn bei ihm diese Urinstinkte siegen, wird der Bachelor sich wohl im Finale für Alissa entscheiden. Und damit falsch. Darüber sind sich zumindest alle Mona-Fans einig.