Essen. Devid Striesow interpretiert seine Rolle als Kommissar Jens Stellbrink bei seiner Premiere im “Tatort Saarbrücken“ originell. Er ist keiner, der nach Schema F handelt. Er dreht sein eigenes Ding, meint Petra Koruhn. Ein Kommentar.
Es ist schon erstaunlich, wie ein Mann in kurzen Hosen, der wahlweise in Gummistiefeln oder auf rosa Socken aufkreuzt, die Zuschauer provozieren kann. Zugegeben, Devid Striesow als Kommissar Jens Stellbrink ist ein absolut schräger Vogel. Doch erstens: Was ist dagegen zu sagen? Und zweitens: herzlichen Dank dafür!
Striesow ist originell
Endlich mal einer, der originell ist. Nicht wegen seiner Hosen, sondern weil Striesow es schafft, das Verrückte aus dieser Type herauszukitzeln. So einer wie Stellbrink steht eben nicht im Buche. Er ist keiner, der nach Schema F handelt. Er dreht sein eigenes Ding. Ein Typ, der erfrischend unberechenbar rüberkommt und auch schon mal eine alte Dame kidnappt, wenn es hilft. Herrlich, wie diese Lady als Krimi-Leserin dem Kommissar dann die Tipps gibt – ein Kabinettstückchen schönster Dramaturgie und Schauspielkunst. Danke auch dafür.
Dass er nur peinlich ist? Ach was. Denken wir doch nur mal an Schimanski. Erst war er eine Provokation, dann Kult.