Essen. Die Blind Auditions von „The Voice of Germany“ endeten mit einem großartigen Gänsehaut-Auftritt der 19-jährigen Hobby-Sängerin Mari Harutyunyan aus Nürnberg. In den nun startenden Battles wird sich zeigen, wie stark die Teams von Rea Garvey, Nena, The BossHoss und Xavier Naidoo sind.
150 Talente gingen bei „The Voice of Germany“ mit ihrer Stimme in die Blind Auditions. 65 Kandidaten hatten sich bereits einen Platz in den Teams der Coaches Nena, Xavier Naidoo, Rea Garvey und The BossHoss gesichert, die damit eigentlich für die Battles voll besetzt waren.
Und dann kommt eine 19-jährige Hobby-Sängerin aus Nürnberg und scheint alles Gehörte von vielen Berufssängern noch einmal zu toppen – welch „perfekte Dramaturgie“ für die „The Voice of Germany“-Sender Sat.1 und ProSieben.
Bei Mari Harutyunyan war die Jury baff
Nur wenige Sekunden braucht Mari Harutyunyan , damit die komplette Jury auf den Buzzern gehauen hat. „Das gibt’s doch gar nicht“, kann Sascha von The BossHoss nicht fassen, was er da sieht. Die Schülerin singt mit einer unglaublichen Leichtigkeit, dass sie alle im Saal verzaubert.
„Wenn das unter Nervosität so gut gelungen ist, dann Gnade uns noch Gott“, ist auch „Dr. Ton“ Xavier Naidoo voll des Lobes. Der Schmusesänger zieht letztlich das große Los und darf Mari in seinem Team begrüßen.
Streicheleinheiten für Xavier Naidoo
Für Xavier Naidoo lief die sechste Blind Audition auch aus anderen Gründen ganz hervorragend. Musical-Sänger Rob Fowler (40) schmiert dem Jury-Mitglied von „The Voice of Germany“ jede Menge Honig um den Mund: „Als ich nach Deutschland kam und noch kein Wort Deutsch verstanden habe, hörte ich ein Lied von Xavier Naidoo im Auto und war unglaublich berührt“.
Gebuzzert hat Naidoo übrigens nicht für Fowler, sondern nur Rea Garvey und The BossHoss. Um die Gunst des Kandidaten zu gewinnen, lassen die Coaches keine Chance aus, um dem anderen einen Spruch zu verpassen. Offen gibt Fowler zu, dass er den Einsatz fast verpasst hatte. „Nicht so schlimm“, meint Alec von The BossHoss, dem Rea Garvey prompt ins Wort fällt: „Haben die gar nicht gemerkt“. Trotzdem wählt der Musical-Sänger aus Berlin, der schon bei Cats, Elisabeth, der Rocky Horror Show und Hair auf der Bühne stand, das Team der Cowboys für die Battles von „The Voice of Germany“.
Zweite Chance für Sängerin des Frank Popp Ensemble bei "The Voice of Germany"
Eine zweite Chance im Musik-Business gewährt Xavier Naidoo der 43-jährigen Sam Leigh-Brown. Als Sängerin des Frank Popp Ensemble hatte sie mit „Hip Teens Don’t Wear Blue Jeans“ vor einigen Jahren einen großen Ohrwurm, der es bis in die Top-Ten der Singe-Charts schaffte. „Ich bin diesmal mehr auf die leisen Töne aus“, verrät Naidoo seine Strategie bei „The Voice of Germany“. Im Vorfeld hatte der Sänger bereits angekündigt, dass er der Coach sei, „der die zweite Staffel wie ein Schachspiel beherrschen wird“.
Nach den Blind Auditions ist auch bei den anderen Coaches ein spezielles Schema bei der Wahl der Kandidaten für die Battles zu erkennen. „The BossHoss“ profilierten sich zwar immer wieder als „Gewinner der ersten Staffel von The Voice of Germany“, schließlich holten sie sich mehrfach Talente in ihr Team, mit denen sie rocken können und die eine lässige Ausstrahlung haben.
The BossHoss gewinnen durch "The Voice" enorm an Sympathie
Da passt etwa Mirko Bierstedt mit seinem Selbstbewusstsein und Zielstrebigkeit perfekt ins Bild. Mit seiner rauchig-kratzigen Stimme hatte er Nena bereits überzeugt. Als der 20-Jährige in den letzten Sekunden seiner Blind Audition die Beatbox anschmiss, hatte er auch Alec Völkel und Sascha Vollmer überzeugt. Den Zuschlag bekamen „The BossHoss“, weil Mirko die Cowboys „einfach nur geil“ findet.
Das Jury-Team hat durch die erste Staffel einen enormen Sympathie-Sprung gemacht. Seine lockere, ehrliche Art gepaart mit der Entwicklung von Ivy Quainoo zur Gewinnerin von „The Voice of Germany“ lässt „The BossHoss“ nun 2012 auf Augenhöhe mit Nena, Rea Garvey und Xavier Naidoo agieren.
Nenas ließ sich in den Blind Auditions von „The Voice of Germany“ von ihren Gefühlen leiten, wenn sie den Stimmen lauschte. Die Sängerin möchte die Seele der Kandidaten spüren. Bei Menna Mulugeta reichten ihr zum Buzzern fünf Sekunden – zum Glück für die Kandidatin. Die ließ sich von dem drehenden Stuhl von Nena etwas aus dem Konzept bringen: „In den ersten Sekunden war da was, danach war das was anderes“, philosophierte Nena, während Xavier Naidoo den Gesang mit „flatterig“ auf den Punkt brachte.
Bei Sascha Wiegand hatte der sich drehende Blind-Audition-Stuhl einen ähnlichen Effekt. „Du hast Tonart verloren, da hätte ich mich am liebsten wieder zurückgedreht“, gab Alec offen zu. Mit seiner samtweichen, angenehmen Stimme dürfte der Kandidat aber trotzdem keine schlechten Chancen in den Battles haben.
Dass ein Kandidat bei „The Voice of Germany“ direkt mit einem Blackout startet und seinen Text vergisst, kommt äußerst selten vor. Umso überraschender war bei Steffen Steffen aus Hamburg, dass sogar drei Coaches den 21-Jährigen Rookie mit der „Mikrophobie“ in ihrem Team haben wollen. Das Rennen bei dem ansonsten sehr selbstbewussten Talent, das sogar schaffte, dass Xavier Naidoo seine Brille abnahm, machten abermals The BossHoss.
Rea Garvey ließ sich im Gegensatz zu Xavier Naidoo mitreißen
Rea Garvey, der stets mit einem Ohr ganz dicht an den Kopfhören seines Jury-Stuhls lauschte, wollte sich von den Kandidaten bei „The Voice of Germany“ vor allem mitreißen lassen. Das schaffte in der sechsten Blind-Auditions-Show vor allem Evi Cancora mit einem leidenschaftlichen Auftritt.
Xavier Naidoo entdeckte zwar ein paar komische Töne und The BossHoss kommentierten, dass Evi mit ihrem ausschließlich deutschen Gesang bei einem Iren wie Rea Garvey gut aufgehoben sei. Aber bei der Hannoveranerin dürfte es trotzdem interessant werden, wenn zu der beeindruckenden Stimme die Persönlichkeit hinzukommt.
Mit der sechsten Blind Auditions endete am Freitag auf Sat.1 die erste Etappe von „The Voice of Germany 2012“. In den nun startenden (bereits abgedrehten) Battles kommt es zum Duell der Stimmen. Die Coaches wählen die Duelle in ihren jeweiligen Teams aus und müssen sich vor den Live-Shows von der Hälfte ihrer Talente verabschieden.
The Voice of GermanyHatten die Blind Auditions und der Reduzierung auf die Stimme für eine Revolution der Castingshows im deutschen Fernsehen gesorgt, so waren die Duelle in den Battles der ersten Staffel wie Pamela Falcon gegen Percival extrem energiegeladen und voller Emotionen. Wenn jetzt die Persönlichkeit und Performance im Battle-Ring als weitere Faktoren zu der Stimme hinzukommen, dürfte es viele Überraschungen und Wendungen nach den Eindrücken aus den Blind Auditions geben.
Die erste Battle-Show von „The Voice of Germany“ zeigt ProSieben am Donnerstag, 8. November.