Düsseldorf. . Nach zehn Monaten Pause kehrt „Wetten, dass ...?“ am Samstag zurück. In Zukunft soll die Show der Star sein, nicht der Moderator. Die Wetten stehen im Mittelpunkt. Eine mehr soll es werden, und auch der Gastgeber selbst will in den Ring steigen. „Lanz-Challenge“ heißt es neudeutsch.

Neuanfang oder Anfang vom Ende? Nach gut zehn Monaten Pause kehrt „Wetten, dass...? am Samstagabend (ZDF ab 19.25 Uhr) ins Fernsehen zurück. Mit Markus Lanz als neuem Moderator soll es zurückgehen zu den Wurzeln der Show, zu den Wetten.

Da trifft es sich vielleicht ganz gut, dass die Lanz-Premiere in Düsseldorf steigt, dort wo vor mittlerweile fast 22 Jahren ein vor Aufregung schwitzender Frank Elstner erstmals sagte: „Top, die Wette gilt.“ Dort allerdings auch, wo im Dezember 2010 Samuel Koch stürzte und seitdem gelähmt ist. Und wo Thomas Gottschalk wohl endgültig beschloss, den Job als Wettmeister an den Nagel zu hängen.

Elstner hat angekündigt, heute im ISS Dome zu sein. In der ersten Reihe will er sitzen und sich als Talisman anbieten. Er mag Lanz und hält den Südtiroler für genau den richtigen Mann, um die Show zu übernehmen. Vielleicht sieht er sich vor 20 Jahren.

Thomas Gottschalk moderierte von bisher 199 Shows 151

Gottschalk wird nicht in der Halle sein. Angeblich ist er nicht einmal in Deutschland. Und doch ist er da. Zeitgleich – aber bereits im Sommer aufgezeichnet – als Juror beim RTL-Supertalent, unsichtbar in den Köpfen der Zuschauer, die natürlich vergleichen werden. Schon weil Gottschalk von bisher 199 Shows 151 moderiert hat – meist nach dem Motto „Le Show c’est moi“, die Show bin ich. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen lag die Einschaltquote früher meist im zweistelligen Bereich.

Markus Lanz gibt sich dann äußerlich auch bescheiden, spricht von den „großen Fußstapfen“ seines Vorgängers. Und er ist realistisch genug, um zu wissen, dass er sie nicht ausfüllen kann. Aber das soll er auch gar nicht. Über Quoten habe man nicht gesprochen, hat ZDF-Programmchef Norbert Himmler immer wieder beteuert. Sein Intendant Thomas Bellut hat jetzt dennoch Zahlen genannt. Mit einer Quote von acht Millionen Zuschauern wäre er zufrieden, bei sieben Millionen würde die Fernsehwelt auch nicht untergehen.

Wetten stehen bei "Wetten, dass...?" wieder im Mittelpunkt

Um die zu erreichen, soll künftig die Show der Star sein, nicht der Moderator. „Die Wetten“, wird das ZDF nicht müde zu betonen, „werden wieder mehr in den Mittelpunkt rücken.“

Eine mehr soll es werden, und auch der Gastgeber selbst will in den Ring steigen. „Lanz-Challenge“ heißt es neudeutsch, wenn der 43-Jährige sich von einem Zuschauer in der Halle zu einer skurrilen oder sportlichen Wette herausfordern lässt. „Teil des Geschehens werden“, nennt Lanz, was ein wenig klingt wie eine abgespeckte Version von „Schlag den Raab“.

Prominente Gäste gibt es natürlich trotzdem. In Düsseldorf werden unter anderem Jennifer Lopez, Alt-Punker Campino, der neue „Tatort“-Kommissar Wotan Wilke Möhring, der Deutschland-Achter, Karl Lagerfeld, das Ehepaar Sylvie und Rafael van der Vaart, Bülent Ceylan sowie die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft erwartet.

Premiere endet um 23:15 Uhr – zumindest planmäßig

Bis 23:15 Uhr hat Lanz heute offiziell Zeit für seine Premiere. Es kann aber auch länger dauern, wie Lanz durchblicken lässt. „Wenn man fünf Minuten überzieht, bekommt man Ärger mit dem Programmdirektor“, hat er vor Jahren mal bei der Moderation einer Karl-Heinz Böhm-Spendengala gesagt. „Wenn man aber zwanzig Minuten überzieht, bekommt man ‚Wetten, dass..?’“ Nun ist er da. Mal sehen, wie lange er bleibt.