Essen. Im passenden Kleid kann ja jeder gut aussehen. Deshalb mussten die Kandidatinnen von Germany's next Topmodel sich am Donnerstagabend alle im gleichen Dress präsentieren. Zudem gab es ein luftiges Shooting im Wüstenstaub, das nicht allen Mädchen gut bekam. Shawny ist raus.

Es war ein ungleiches Trio, das Thomas Rath da mitgenommen hatte. Luisa, Evelyn und Diana sollten sich auf der Fashion Week in Paris bewähren. Ernsthafte Laufstegerfahrung hatte nur Luisa. „Das ist ein bitterhartes Geschäft hier“, warnte Rath. Er sollte Recht behalten. Zum ersten Mal bekamen seine Mädchen Konkurrenz von außen – sprich: von professionellen Models. Die drängten zusammen mit den GNTM-Kandidatinnen zu den Castings. Das führte zu einem ungewohnten Realismus in der Sendung. Plötzlich ging es nicht mehr darum, wie viele Mädchen auf dem Laufsteg landeten, sondern ob überhaupt jemand genommen würde. Modeschöpfer Jean-Paul Lespagnard winkte mit freundlichem Lächeln gleich alle drei durch – zum Ausgang. Bei der Kollegin Claudine Ivari konnte zumindest Luisa punkten. Sie durfte auf einer Haute-Couture-Modenschau mitlaufen.

Zurück in L.A. verwandelte sich „Germany’ Next Topmodel“ wieder in eine Gameshow. Bei einer der berüchtigten „Kreativaufgaben“ mussten die Nachwuchsmodels spezielle Outfits aussuchen und mit einer Story verbinden. Die Botschaft war mitunter kryptisch. Kandidatin Dominique verwandelte sich in eine FBI-Agentin und fesselte Juror Thomas Hayo. Konkurrentin Sara hielt einen Spielzeugfliegenpilz in die Kamera. „Der ist ehrgeizig, aber auch giftig!“ Wer oder was mit dem ehrgeizigen Pilz gemeint war, wusste auch Klum nicht zu durchschauen. Weitere Highlights im „Showroom der Emotionen“ (Off-Kommentar): Models in Müllsäcken, mit dem Kuli gezeichnete GNTM-Tattoos und Eier unter den Schuhen.

Elf Mädchen zeigen sich im gleichen Kleid

Da musste schon ein Veteran kommen, um die Sendung wieder auf Kurs zu bringen. „Den kennt ihr sicher aus früheren Staffeln“, sagte Klum und stellte Fotograf Kristian Schuller vor. Der schickte Klums Mädchen direkt in die Wüste. Beim Shooting in einer Geisterstadt mussten sie sich gegen Staub und Windmaschinen wehren. Kandidatin Sarah-Anessa blies es buchstäblich von den Füßen. Wie alle anderen hatte sie einen Fallschirm umgeschnallt, der in der Windhose ein starkes Eigenleben entwickelte. Zusammen mit den hollywoodreifen Kostümen ergab das so manch starkes Motiv. Nur Shawny blieb unbeeindruckt und schaute in Schullers Kamera, als stünde sie jeden Tag mit wallendem Kleid im Wüstentornado. „Ich find’s gerade extrem langweilig, was da mit Shawny passiert“, kommentierte Klum.

Das Ende der Sendung stand unter dem Motto „Ein Kleid, elf Mädchen“. Beim Abschluss-„Walk“ gab es erstmals nur ein Outfit. „Wir wollen sehen, wer das meiste aus diesem Abendkleid herausholt“, erklärte Juror Thomas Rath den Test. Leider war auch diese Aufgabe an die Bedingung geknüpft, sich im Anschluss selbst zu loben. Warum solltest ausgerechnet du „Germany’s Next Topmodel“ werden, war die Frage. Die Antworten gingen weit auseinander. „Weil ich die Laufstege der Welt erobern will“ (Luisa). „Weil ich aus Franken komme“ (Evelyn). „Weil ich es brauche“ (Sara). Wackelkandidatin Shawny versuchte sich mit dem Argument zu retten, sie sei „geil edgy“. Der Jury war das nicht genug. Sie schickte die Berlinerin nach Hause.