Essen. In dieser Woche lernten die Kandidatinnen von “Germanys Next Topmodel“ eine wichtige Modelfähigkeit, nämlich wie man sich im Auto perfekt schminkt. Und wie man auf Kommando lacht und weint. Heidi Klum und ihre Jury-Kollegen scheinen derweil ihre Gewinnerin schon gefunden zu haben: Die schüchterne Luisa bekam Einzelnachhilfe und viel Lob trotz schwacher Leistungen. Gehen musste die unscheinbare Anelia.
Es war bislang zu friedlich in der diesjährigen Staffel von "Germany's Next Topmodel" (GNTM). Außer Ghetto-Girl Sara legten alle Kandidatinnen nur ein braves und vorbildliches Verhalten an den Tag. Darum mussten die ProSieben-Nachwuchsmodels in dieser Woche alles im Zweier-Team bestehen. Bei Melek und Evelyn flogen erwünschtermaßen die Fetzen. Anelia bekam der direkte Vergleich mit Lisa hingegen gar nicht gut: Sie musste gehen.
Die Feuerprobe für die Teams gab es gleich zu Anfang. Kaum in Los Angeles angekommen, wurden die Kandidatinnen bei der – Achtung, jetzt wird’s Englisch! – „Drifting-Makeup-Competition“ in einen Rennwagen gesetzt und ordentlich durchgeschüttelt. Was das mit Modeln zu tun hat? Sie mussten sich während der Fahrt natürlich schminken, obwohl sie von einer Seite der Sitzbank zur anderen rutschten. Laut "Germany's Next Topmodel"-Juror Thomas Hayo eine ganz alltägliche Situation, wenn man mit einem Taxi in New York von Casting zu Casting flitzt.
Kandidatinnen müssen bei "Germany's Next Topmodel" Gefühle zeigen
Die wilde Fahrt sorgte für viel Gekreische und Übelkeit. „Laaaaaangweilig!“ beschwerte sich die 17-jährige Diana aus Hagen und erklärte: „Meine Mama ist beim Einparken schlimmer als der.“ Die Siegerinnen der Competition, Luisa („Anhalten!“) und Kasia bekamen einen Solo-Headshot (damit ist ein Portrait-Foto gemeint) mit Starfotograf und Nuschel-Brite Rankin.
Dafür mussten die Kandidatinnen bei "Germany's Next Topmodel" aber zunächst lernen, wie man Gefühle ausdrückt. Dabei behilflich war ihnen Michelle Rodriguez. Ohne Pumpgun in der einen und Kalaschnikow in der anderen Hand erkannte man die Schauspielerin („Avatar“) kaum. Eine Minute Lachen und auf Knopfdruck weinen – das bekamen alle Mädchen problemlos hin. Fast alle. Luisa zeigte nur ihren bevorzugten Gesichtsausdruck: Reh im Scheinwerferlicht.
Schnodderschnauze Sara kriegt jeden rum
Beim Flirten stach sexy Schnodderschnauze Sara besonders hervor. „Die kriegt jeden rum – sogar solche Männer, die sich gar nicht für Frauen interessieren“, stellte Juror Thomas Rath trocken fest. Beim Live-Walk präsentierte sich Sara später mit einem herzhaften Fluch („F**k!“) aufgrund eines Kleidstolperers so gar nicht Couture, trotzdem überzeugte sie die Jury.
Melek und Evelyn bekamen beim Ausdruckstraining endlich die Gelegenheit, sich gegenseitig die Augen auszukratzen, nahmen sie aber nicht wahr. Bei "Germany's Next Topmodel" zwangsweise eine Woche als Team aneinander gekettet, sollten die beiden Wut aufeinander zeigen. Evelyn brach ab, sie würde von Melek und ihrer Clique gemobbt und wolle das nicht.
Nichts genutzt hat das Ausdruckscoaching der dunkelhaarigen Anelia. Beim obligatorischen Shooting mit Rankin konnte sie nicht überzeugen. Zusammen mit Model-Mutti Klum sollten die Kandidatinnen Streit-Szenen im Club darstellen. Heidi: „Sie ist ein wunderhübsches Mädchen, aber kein Model.“ Begeistert waren Rankin und Heidi Klum hingegen von Luisa, die sich zwar kaum bewegt, aber trotzdem auf jedem Foto gut aussieht. „Die Kamera liebt Luisa“, lautete Rankins Fazit.
Privatstunden für GNTM-Favoritin Luisa
Mit Luisa haben Heidi Klum und ihre beiden Linienrichter also bereits eine Favoritin auserkoren, die sie nun auf Biegen und Brechen fördern. So erhielt Luisa in der „Jurysprechstunde“ (ganz was Neues, es soll ja nicht langweilig werden) Selbstbewusstseinstraining von Thomas Hayo. Sie sollte wildfremde Menschen auf dem Walk Of Fame um ein Foto mit ihr bitten.
Jedes dieser Doppelkinn-Daumenimweg-Fotos sah zwar leicht bescheuert aus, Thomas Hayo war dennoch mehr als zufrieden mit seinem Zögling. Jetzt komme sie endlich aus sich heraus. Gezwungenermaßen, stand Luisa jedoch ins Gesicht geschrieben. Trotz wackeligen Live-Walks und schüchternem Stottern bekam Luisa am Ende ein Foto und damit das Ticket in die nächste Runde. Bis zum "Germany's Next Topmodel"-Finale hat sich Heidi Klum ihre Gewinnerin schon herangezogen.