Berlin. Eine Millionen Euro Kapital ist per Crowdfunding für den “Stromberg“-Kinofilm zusammengekommen. Innerhalb von einer Woche brachten Fans der Fernsehserie durch Gruppen-Finanzierung diese Summe auf. Der “Stromberg“-Film soll 2013 in die Kinos kommen.

Nur eine Woche nach dem Start eines Aufrufs haben Fans der Fernsehkultfigur "Stromberg" das nötige Investitionskapital für einen Kinofilm mit ihrem Star bereitgestellt. Mehr als 3000 Investoren hätten Anteile erworben und damit die erforderliche Summe von einer Million Euro aufgebracht, teilten die Initiatoren des neuen Finanzierungsprojekts, die Produktionsfirma Brainpool TV und deren Vermarktungstochter Brainpool Artist & Content Services, am Donnerstag in Köln mit. Die Vorbereitungen für den Dreh sollen nun anlaufen. Ihren Angaben zufolge soll der Film Ende 2012 produziert werden und 2013 in die Kinos kommen.

Die "Stromberg"-Produzenten von Brainpool TV hatten die Idee entwickelt, das Kapital für den Kinofilm über eine Internetseite dezentral bei Fans einzuwerben und diese an den Einnahmen aus der Produktion zu beteiligen. Diese neuartige Methode nennt sich Crowdfunding (deutsch: Gruppen-Finanzierung) und wird seit einigen Jahren verstärkt als Ansatz für die Geldbeschaffung durch Kleinanleger getestet. Experimentiert wird vor allem mit kreativen Projekten in Musik, Kunst und Kultur. Es gibt aber auch Ansätze, die Methode für gemeinnützige Ideen oder echte Finanzgeschäfte zu nutzen. Der "Stromberg"-Film gilt als das bislang größte deutsche Crowdfunding-Projekt.

Viele lieben den intriganten Vorgesetzten

"Stromberg" ist eine sehr erfolgreiche, mehrfach ausgezeichnete satirische Fernsehserie über einen chaotischen und intriganten Vorgesetzten und das Leben im Büro eines Versicherungskonzerns. Gespielt wird das für seine tabulosen Sprüche bekannte "Büro-Ekel" Stromberg von dem Schauspieler Christoph Maria Herbst.

"Wir wurden von dem überwältigendem Andrang der Stromberg-Fangemeinde alle überrascht. Vielen Dank an die Fans, durch die die Aktion so erfolgreich durchgeführt werden konnte", erklärte Frederic Komp, Geschäftsführer von Brainpool Artist & Content Services, am Donnerstag. Den Initiatoren zufolge konnten die Interessenten Anteile im Wert von 50 Euro an dem Projekt erwerben. Nachdem der Film im Kino zu sehen gewesen sein wird, werden die Besucherzahlen ermittelt. Für jede verkaufte Eintrittskarte erhalten die Anteilseigner einen festen Betrag von einem Euro - ab dem millionsten Zuschauer nur 50 Cent. (afp)