Mainz. . Dem ZDF wird vorgeworfen, vorschriftswidrig Personal aufgebaut zu haben. Jetzt geht bei den Mitarbeitern die Angst vor dem Rotstift um. Sie werfen Intendant Schächter vor, an der falschen Stelle zu sparen.

Für die Medienaufseher von der KEF hat das ZDF zu viel Geld für Personal ausgegeben. Jetzt fürchten die Mitarbeiter den Rotstift. Bitter wird angemerkt, dass der Sender erst kürzlich millionenschwere TV-Rechte für die Champions League einkaufte.

Der Einkauf wird dem scheidenden Intendanten Markus Schächter zugeschrieben. Er habe, heißt es hinter vorgehaltener Hand, kurz vor seinem Abschied im März nächsten Jahres noch mal eine Duftmarke setzen wollen. Das ZDF zählt für die Rechte an der europäischen Fußball-Königsklasse rund 50 Millionen Euro pro Saison. Bis Mitte 2012 liegen die Rechte beim privaten Mitbewerber Sat.1.

„Der Spiegel“ hatte aus einer KEF-Studie zitiert, der zufolge das ZDF – verbindlicher Vorgaben der Kommission zum Trotz – die Mitarbeiterschar um in dreistelliger Höhe verstärkt hatte.

Einstellungsstopp seit Oktober

ZDF-Sprecher Alexander Stock sagte auf Anfrage, der Sender müsse bis 2016 75 Millionen Euro Personalkosten sparen. Deshalb habe das ZDF im Oktober einen Einstellungsstopp verfügt. Stock weiter: „Der Beschluss für 2012 lautet: Sechs Millionen Einsparungen bei freier Mitarbeit, hinzu kommen drei Millionen bei den Personalaufwendungen.“ Weitere Maßnahmen werden „geprüft“.

In Mitarbeiterkreisen wird befürchtet, dass bis 2016 „250 bis 280 Stellen pro Jahr wegfallen“. Betriebsbedingte Kündigungen solle es allerdings nicht geben. Der Sparkurs betreffe vor allem Zeitverträge und Leiharbeiter. Zudem, heißt es, stelle das ZDF zumindest 2012 keine Azubis ein – und übernehme auch keine.

Dabei kann sich auch der Personalrat Sparmaßnahmen vorstellen – bei den Moderatoren-Gehältern.