Essen. . Für Sarah Connors Schützlinge „Soultrip“ war schon nach der ersten Liveshow bei „X-Factor“ Schluss – zu Unrecht? Vox räumt eine Panne beim SMS-Voting ein, die ausgerechnet die Ausgeschiedenen betraf. Fans fordern die Wiederholung der Show – der Sender aber wiegelt ab.

Da werden Erinnerungen an Marco Schreyls folgenreichen Versprecher bei DSDS wach: Bei der ersten Liveshow der Vox-Castingsendung „X-Factor“ hat es am Dienstagabend eine erste Voting-Panne gegeben. In der iPhone-App zur Sendung wurden für mehr als eine Stunde die Endziffern dreier Kandidaten für die SMS-Abstimmung falsch angegeben. Pikant: Einer der drei betroffenen Acts flog am Ende aus dem Wettbewerb. Fans wittern einen Skandal und fordern den Sender auf, die Show zu wiederholen.

Wer sich die Übersicht fürs SMS-Voting genauer ansah, musste stutzig werden: Nach der Endziffer 07 für Volker Schlag, stand da direkt die 09 statt der 08 für „Soultrip“, Martin Madeja und David Pfeffer teilten sich die 10. Während die beiden NRW-Kandidaten aber am Ende problemlos den Sprung in die nächste Runde schafften, war für die Boyband aus Stuttgart „X-Factor“ beendet: „Soultrip“ schied mit den wenigsten Zuschauerstimmen aus.

„Wir bedauern das“, heißt es bei Vox

„Es stimmt“, räumt Vox-Sprecherin Katrin Kraft im Gespräch mit DerWesten ein. „Das war ein technischer Fehler, das darf nicht passieren, und wir bedauern das.“ Künftig werde bei jeder Liveshow eine Person einzig und allein dafür abgestellt, die Endziffern und Rufnummern für die Zuschauerabstimmung zu kontrollieren. Aber, betont Kraft: An dem Ausgang des Votings habe die Panne nichts geändert.

Schließlich sei der Zeitraum der Panne – von 20.15 bis 21.25 Uhr – verhältnismäßig „gering“ gewesen, und die fehlerhaften Endziffern seien beim Auftritt von „Soultrip“ bereits korrigiert gewesen. Anders als bei anderen Castingsendungen, etwa „Deutschland sucht den Superstar“, darf bei X-Factor von Beginn an für sämtliche Kandidaten abgestimmt werden. „Die meisten Votings“, erklärt Sprecherin Kraft, „werdem nach den Auftritten der Kandidaten getätigt.“

„Soultrip“ wär ohnehin geflogen

Und: Die Panne habe sich „nur“ auf die in der iPhone-App angegebenen Endziffern für die SMS-Abstimmung bezogen. „Alle anderen Veröffentlichungen, also im Fernsehen, Videotext und im Internet, waren korrekt“, betont Kraft. Selbst wenn man die zweifelhaften Stimmen zwischen 20.15 und 21.25 Uhr herausrechnet, wäre „Soultrip“ aus der Show geflogen. „Das hätte keinen Unterschied gemacht.“

Auf ihrer Facebook-Seite zeigt sich die Band geknickt: „Man kann nur daraus lernen und die Erfahrungen mitnehmen“, schreibt sie und bedankt sich „vor allem für die Anrufe (auch die, die dann ein anderer Kandidat bekommen hat)“. Fans empören sich derweil über Vox („Saftladen!“), fordern in E-Mails an den Sender und in einer eigens gegründeten Facebook-Gruppe die Wiederholung der Sendung. Wohl vergeblich: Die Staffel werde wie geplant mit der „Top Ten“ in der nächsten Liveshow, ohne „Soultrip“ und ohne „Boys II Hot“, die von der Jury aus dem Wettbewerb geworfen wurden, sagt Sprecherin Katrin Kraft. Ob nun in jeder Livesendung zwei Kandidaten ausscheiden, stehe indes noch nicht fest.

Manch ein Anhänger beruhigt derweil die ausgeschiedenen Stuttgarter. Sie würden es sicher auch ohne die Sendung schaffen – und von Edita, der Gewinnerin der ersten „X-Factor“-Staffel, höre man schließlich auch nichts mehr. (we)