Essen. . Nicht männlich genug, nicht locker genug und ein Busenblitzer - die Probleme der Kandidaten bei „Let’s Dance“ waren interesannter als die Tanzauftritte. Model Liliana Matthäus flog raus - ihr fehlten nur fünf Zuschaueranrufe zu Jörn Schlönvoigt.

Die Suche nach der Männlichkeit, ein Todesfall in der Familie, das Hin und Her zwischen Tanzproben und Tourstress, Versagensängste, ein Autounfall und ein Geburtstagsständchen - in der RTL-Show „Let’s Dance“ steht nicht wirklich das Tanzen im Vordergrund. Wieso sollte es auch? Spannend ist eben das, was neben der Tanzfläche passiert.

Thema der Show „Let’s Dance“ waren die Tänze Wiener Walzer und Salsa. Soviel zum Rahmenprogramm. Dass sowohl die Kandidaten, als auch die Moderatoren, die Profitänzer und die Juroren wichtiger sind für die Sendung als die tänzerischen Darbietungen war schnell klar. Fast fünf Minuten dauerte die, von viel Applaus begleitete Vorstellungsrunde aller Beteiligten.

Macho oder nicht Macho?

Die Show startete mit dem von Selbstzweifeln geplagten GZSZ-Schauspieler Jörn Schlönvoigt. Der Spruch von Juror Joachim Llambi aus der letzten Show saß dem Teenieschwarm noch schmerzhaft tief im Herzen. „Du musst männlicher werden.“ Gemeinsam mit Tanzpartnerin Helena Kaschurow machte er sich auf die Suche nach dem Macho-Jörn. Auf der Tanzfläche zeigte er sich dann mit tief bis unten aufgeknöpftem Hemd. Typisch männlich an seiner Haltung waren allerdings eher das holprige Tanzen und der angestrengte Blick dabei.

Juror Llambi war am Ende immerhin ein bisschen zufriedener. Doch das Machobild, das Moderatorin und Geburtstagskind des Abends Sylvie van der Vaart, mit Nacktfotos von Schlönvoigts Freundin aus dem Playboy untermauern wollte, durchbrach der Schauspieler dann selbst - mit einem romantisch gesäuselten Gruß an seine Freundin auf Türkisch. Schade, vielleicht wird er in der nächsten Woche noch zum richtigen Mann.

Bernd Herzsprung setzte aus

Liliana Matthäus litt unter dem Autounfall ihres Tanzpartners Massimo Sinató und noch mehr unter dem Busenblitzer, der bei den Proben zur Show passierte. Moderatorin van der Vaart zeigte viel Mitgefühl für das, von so viel Drama heimgesuchte, Model.

Fast plump wirkte hingegen die Einleitung zur nächsten Tragödie. Bernd Herzsprung setzte in der 3. Show aus. „Seine Mutter war gestorben“, erklärte van der Vaart.

Aber da war er wieder, bereit für den Kampf auf dem Parkett - einen großen Applaus bitte! So schnell geht das. Für Herzsprung ist die Fernsehshow nämlich ein neuer Anfang, der Start in ein neues Leben. Sport macht glücklich und löst anscheinend alle Probleme. Beim Training spaßten Herzsprung und Tanzpartnerin Nina Uszkureit, in der Show ernteten sie Lob der Jury, Bestnoten und Szenenapplaus vom Publikum.

Wahrheit oder Inszenierung?

Schlagersängerin Kristina Bach tourt neben der Tanzshow durchs Land und probt laut Video-Clip dann eben mal zwischendurch auf einem Autobahnparkplatz die Schritte. Ebenso schwimmend in den Sphären zwischen unwahrer PR und Tatsache, wirkte die Geschichte um den Aus- und dann reumütigen Wiedereinstieg vom Duisburger Thomas Karaoglan.

Praktischerweise wurde dem „Checker“ beim Kamera-begleiteten Training alles zu viel, der Druck noch größer als bei der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS). Schon einen Tag später fand er jedoch seinen Ehrgeiz wieder und kehrte beinahe zerknirscht in die Arme seiner Essener Tanzpartnerin Sarah Latton zurück. Für den Wiener Walzer fand dann sogar der gefürchtete Juror Joachim Llambi beinahe überschwängliche Worte: „Du warst heute nicht mehr der Checker-Kasper.“

Ein weiteres Highlight war das Ständchen zum 33. Geburtstag von Moderatorin Sylvie van der Vaart und das Glückwunschvideo von Ehemann Rafael und Sohn Damián.

Am Ende musste Model Liliana Matthäus die Show verlassen. Sie erhielt fünf Anrufe weniger als Schauspieler Jörn Schlönvoigt. Doch neben den ganzen Skandalen und Skandälchen, die sich abseits der Tanzfläche ereigneten, war das kaum interessant.