Essen. . Was zu tun ist, wenn einem der Chef in der Sauna begegnet und was auf Weihnachtsfeiern besser zu unterlassen ist, zeigte der RTL 2-Benimmtest am Dienstagabend. Die Promi-Gäste stellten ihre schlechten Manieren unter Beweis und Gina-Lisa wurde plötzlich Prinzessin.

Nach den Rechtschreibkenntnissen in der letzten Woche testete RTL 2 jetzt die Gesellschaftsfähigkeit der Deutschen. Die Fragen nach den richtigen Benimmformen stellten die fünf Prominenten oft vor eine große Herausforderung.

Sonja Zietlow durfte am Dienstagabend im „Großen deutschen Benimm-Test“ wieder die Rolle der Lehrerin übernehmen. Fünf Prominente und das in Gruppen eingeteilte Studiopublikum mussten sich ihren bisweilen sehr schwierigen Fragen zum Thema Etikette stellen. Hauptsächlich war die Moderatorin aber damit beschäftigt, das unerschütterliche Geplapper der Gäste zu übertönen. In der Rolle der ungezogenen Kinder also traten die Promis auf, namentlich Dirk Bach, Collien Fernandes, Prinz Michael von Anhalt, Janine Steger und Willi Herren. Sie berieten sich unaufhörlich über die richtigen Antworten, kicherten und rissen drittklassige Witze. Da blieb auch der Knigge-Expertin Inge Wolff nur noch, dezent und hinter vorgehaltener Hand die Augen zu rollen.

Jede Menge Anlass zum Fremdschämen

Gute Manieren ließ auch Gina-Lisa vermissen, die es einst als Top-Model-Anwärterin zu zweifelhaftem Ruhm gebracht hat. Ein Einspielfilm begleitete sie auf ihrem Weg zum Prinzessinnen-Diplom. Die Blondine gab jede Menge Anlass zum Fremdschämen. Ihre Jacke hätte sie beim Essen mit Inge Wolff eigentlich lieber anbehalten und das Verdauungsbäuerchen wollte sie sich auch nicht nehmen lassen. Der launig hervorgebrachte Trinkspruch: „Zur Mitte, zur Titte, zum Sack – zack, zack“ löste nur betretene Stille bei der Gastgeberin aus. Trotz des ein oder anderen Fauxpas erhielt Gina-Lisa nach einem kleinen Nachhilfeunterricht in Benimmfragen dann doch ihr Prinzessinnen-Diplom.

Die Moderatoren Sonja Zeitlow und Micky Beisenherz Foto: RTL2
Die Moderatoren Sonja Zeitlow und Micky Beisenherz Foto: RTL2 © RTL II/Foto: Christian Dalchow

Im Studio schlugen sich die Quizteilnehmer unterdessen mit Fragen herum wie: „Was tun Sie, wenn Sie Ihrem Chef in der Sauna begegnen?“ Auch wenn Dirk Bach für Antwort D – „Loben und anschauen“ – war, lautete die Lösung: „Grüßen und wegsehen“. Natürlich gab es unter den 42 Fragen auch solche, die nicht so einfach zu beantworten waren. So lernte der Zuschauer, dass man Kellnern in Island niemals Trinkgeld gibt und woher der Begriff Etikette stammt. Auf kleinen Zettelchen, also Etiketten, hielt der Zeremonienmeister bei Hofe die Rangordnung der anwesenden Personen fest.

Andererseits sollte ein Prinz doch wissen, dass man keine weißen Chrysanthemen zu einem Krankenhaus mitbringt. Prinz Michael von Anhalt aber wusste so Einiges nicht und belegte als Adeliger den letzten Platz unter den Prominenten. Dirk Bach schaffte es in der Gruppe der Prominenten tatsächlich auf Platz eins. In der Kategorie „Benehmen im Restaurant“ beantwortete er alle Fragen ohne Fehler.

Spitzenreiter waren die Adligen

Spitzenreiter unter den Zuschauergruppen waren die Adeligen. Gefolgt wurden sie von den „Securities“ und den Personalchefs. Den letzten Platz belegte die Gruppe der Bauarbeiter. Sie lagen allerdings nur knapp hinter den Teenagern. Nebenbei erfuhr der Zuschauer übrigens auch, dass Sonja Zietlow gern mittelalterliche Romane liest, aber das gehört dann doch eher zu den Dingen, die kein Mensch wissen möchte. Wenigstens wurde ein für alle Mal die Frage geklärt, ob man nach dem Niesen „Gesundheit“ wünscht. Man tut es nicht.

Natürlich muss niemand die Knigge-Regeln in aller Genauigkeit auswendig gelernt haben. Den meisten Menschen ist aber doch daran gelegen, in der Gesellschaft ein gutes Bild abzugeben – sollte man meinen. Collien Fernandes war allerdings der Auffassung, dass man sich gerade als Promi besonders viel herausnehmen könne. Inge Wolff wusste einen zusammenfassenden Rat: Grundsätzlichkeiten seien wichtiger als Knigge, vor allem käme es darauf an, anderen Menschen Wertschätzung zu zeigen. Und für den Fall, dass man einmal nicht weiß, was zu tun sei, hält sie es mit Sokrates: „Wer weiß wo er findet, was er nicht weiß, der ist klug.“