Malediven. .

Haie, Tränen und schiefe Töne – mehr hat der DSDS-Recall auf den Malediven nicht zu bieten. Sogar Jurymitglied Dieter Bohlen fallen angesichts der Durchschnittlichkeit seiner Kandidaten keine fiesen Sprüche mehr ein. Am Ende müssen Vidina Popov und Fatima Aarrad abreisen.

Die aktuelle Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ ist in die dritte Phase gestartet. Nachdem die zukünftigen One-Hit-Wonder in den Castings auf ihren Peinlichkeitsfaktor getestet wurden und im ersten Recall ihre Stressresistenz unter Beweis stellen mussten, ging es jetzt zur Fleischbeschau auf die Malediven. Vier Auftritte in vier Tagen. Das Fazit von Tag eins: Es kann nur spannender werden.

Die Jury unter Palmen: (v.li.) Dieter Bohlen, Fernanda Brandao und Patrick Nuo. (c) RTL
Die Jury unter Palmen: (v.li.) Dieter Bohlen, Fernanda Brandao und Patrick Nuo. (c) RTL

Jaja, heiß ist es hier. „Mir läuft der Schweiß am Arsch herunter“, wie Staffel-Senior Marvin (29) treffend feststellt. Natürlich schickt RTL seine Kandidaten nicht ohne Hintergedanken in das schicke Beach-Ressort im Indischen Ozean. Erst im Bikini mit flatterndem Hüfttuch zeigt sich, welche Teilnehmerin wirklich, tatsächlich und realistisch das Zeug zur Sängerin hat. Eine Chance, die sich keine der Frauen entgehen lässt. Und auch die Männer haben gemerkt: Einmal nett im Sand geträllert kann einen ein ganzes Stück nach vorne bringen. Denn wer wird jemals den legendären Auftritt von Menowin und Mehrzad in der letzten Staffel vergessen? Ihre Version von „Sweat“ war am Ende bekannter als der Finalsong.

An den Anfang aber hat RTL die Action gesetzt. Ein Hai direkt am Strand – da darf erstmal so richtig gekreischt werden. Nicole, Sarah und Anna-Carina lassen sich aber von dem bissigen Besucher nicht aus der Ruhe bringen und proben fleißig weiter. Ganz zur Enttäuschung der Zuschauer: Man hatte doch zumindest auf einen abgebissenen Zeh gehofft. Trotz der Aufregung legen die drei mit „Run to You“ von Whitney Houston einen überzeugenden Auftritt hin. Die 18-jährige Puppenspielerin Anna-Carina wird von Dieter Bohlen besonders gelobt, was der ehrgeizigen Sarah Engels so gar nicht passt. Beim Zuschauer keimt Hoffnung auf: Bahnt sich da etwa ein Zickenkrieg an? Nein. Sarah schluckt ihren Ärger herunter und freut sich mit der heulenden Anna-Carina.

So verläuft jede interessante Wendung in dieser DSDS-Folge im Südseesande. Der etwas verwirrte Pietro kommt nicht mehr in sein Zimmer und muss bei Norman und Marvin Unterschlupf suchen. Da scheint er gut geschlummert zu haben, denn am nächsten Tag überrascht der unsichere Pietro die Jury mit Textsicherheit seiner tollen Stimme.

Weniger sicher präsentiert sich Marvin. In der letzten Folge haute er mit „Lady in Red“ noch alle vom Hocker, jetzt verhaspelt er sich, verstummt, lässt den Kopf hängen. Bohlens Kommentar: „Mensch, du stehst da wie ein Stück Scheiße!“ ist da nicht gerade hilfreich. Dann aber klopft der Ober-Juror Marvin auf die Schulter. Ob er Probleme habe? Ein paar Sekunden melancholische Musik, Nahaufnahme von Marvins Tränen, weiter geht´s. Dass der 29-jährige Familienvater einer von Bohlens Favoriten ist, weiß der kundige DSDS-Gucker schon lange. Jetzt aber mit Sicherheit: Denn bei Texthängern, da ist der Dieter sonst ganz streng.

Gute und schlechte Mittelmäßigkeiten

Praktisch im Finale sind außerdem die exotische Awa Corrah, die sich im Recall rotgelockt präsentiert, und der österreichische Medizinstudent Marco Angelini. Und auch Sebastian Wurth (16) hat gute Chancen. Zusammen mit dem 24-jährigen Selam Araya und Ricardo Bielecki (17) singt er den Sommerhit des vergangenen Jahres „Somewhere Over The Rainbow“, von dem Hawaiianer, dessen Namen niemand aussprechen kann. Eine hinterhältige Kombination, denn wer beim Zappen zufällig auf RTL landet, der fragte sich zwangsläufig, warum Justin Bieber da mit Snoop Dogg und Ricky Martin am Strand rumhüpft.

Nach all diesen guten und schlechten Mittelmäßigkeiten sorgt eine Kandidatin endlich für Bewegung in der dösenden Jury. Vidina Popov aus Wien singt so herzergreifend schief, und das mit einer so verblüffend ungerührten Miene, dass sogar der mittlerweile gelangweilte DSDS-Konsument in die Höhe schreckt. Pech für sie: Dieter Bohlen war schon im Casting nicht so ganz überzeugt vom Talent der 18-Jährigen. Also muss sie am Ende der Sendung ihren Koffer packen. Genauso ergeht es der 17-jährigen Fatima Aarrad: kurz und schmerzlos verkündet Bohlen ihren vorzeitigen Auszug.

Was mit den beiden Haien geschehen ist, lässt RTL offen. Vielleicht sorgen sie ja auch in der nächsten Sendung für den einzigen, spannenden Höhepunkt.

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