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Im Atlantic City der 1920er wird gesoffen, gespielt, gehurt und gemordet: Viel Stoff für üppig drapierte Fernseh-Geschichten in „Boardwalk Empire“, fand auch Kino-Legende Martin Scorsese. Ab 2. Februar läuft die ausgezeichnete Serie auf Sky.

Steve Buscemi spielt den Politiker-Gangster Enoch „Nucky“ Thompson in „Boardwalk Empire“. © Home Box Office Inc. All Rights Reserved
Steve Buscemi spielt den Politiker-Gangster Enoch „Nucky“ Thompson in „Boardwalk Empire“. © Home Box Office Inc. All Rights Reserved

Wir schreiben das Jahr 1920, die Prohibition ist gerade in Kraft getreten. Atlantik City aber, der Zocker-Sumpf an Amerikas Ostküste, ist alles andere als trockengelegt, da wird gesoffen, gespielt und gehurt, geprügelt und gemordet. Dieses Sodom mit Seeblick ist Nucky Thompsons Reich, seine Geschichte erzählt „Boardwalk Empire“: Das Fernseh-Fest startet am 2. Februar auf den Bezahl-Sendern TNT Serie und TNT Serie HD – eine der opulentesten TV-Serien, die je produziert wurden. Und die schillernde erste Folge hat niemand Geringeres in Szene gesetzt als Kino-Legende Martin Scorsese.

Es ist das erste Mal, dass der Oscar-prämierte Regisseur („Good Fellas“, „Departed – Unter Feinden“) Fernsehen macht, da geht’s nicht ohne Superlative: Mit rund 20 Millionen Dollar Produktionskosten war die Pilotfolge von „Boardwalk Empire“ die teuerste, die jemals gedreht wurde – immerhin mussten erstmal 100 Meter Strandpromenade nachgebaut werden.

Boardwalk Empire

Boardwalk Empire. © Home Box Office Inc. All Rights Reserved
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Her mit dem Schmiergeld, Schutzgeld, Scharzgeld!

Sie war Enoch „Nucky“ Johnsons Heimat. Aus der historischen Figur hat Serienerfinder und -autor Terence Winter seinen Nucky Thompson entwickelt. Der Kämmerer des Regierungsbezirks Atlantic City hat viel Stress: Er muss die Männer empfangen, die in schmieren wollen und seine Mitarbeiter anhalten, Schutzgelder einzutreiben. Er muss sich mit der Blödheit seiner Helfershelfer und einer zirka 30 Jahre jüngeren Geliebten rumschlagen, die korrupte Polizei benutzen, um unbequeme Zeitgenossen beiseite zu schaffen, und vor allem muss er ein Vermögen verdienen mit illegalem Alkohol.

Steve Buscemi spielt - schon mehrfach ausgezeichnet - den Politiker-Gangster zwischen Verschlagenheit und Mitgefühl, und die Serien-Macher hätten kaum härter gegen den Typ besetzen können. Vorstehende Augen und kleine Nase, hagere Statur und staksiger Gang, blecherne Stimme und Zähne so krumm wie die Geschäfte: Dass dieser Nucky Thompson die Unterwelt zittern lässt, hat hauptsächlich damit zu tun, dass er seine unschlagbare Menschenkenntnis für sich arbeiten lässt. Und damit, dass der Mann, der so gefühlvoll gucken kann, im richtigen Moment alle Skrupel verliert.

Die hat sein Protégé Jimmy im Ersten Weltkrieg verloren; der 22-Jährige Veteran ist davon überzeugt, dass er in der Hölle enden wird, und will’s sich auf dem Weg dahin möglichst nett machen. Umwerfend intensiv spielt Michael Pitt („Die Träumer“, „Last Days“) den jungen Mann mit eisigen Augen im Babyface. Der hat eine ungestümen Kumpel namens Al Capone: Die Italiener aus Chicago wollen am Geschäft der Iren in Atlantic City mitverdienen. Der Prohibitionsbeamte Nelson Van Alden (Michael Shannon) ist derweil streng gegen sich und andere: Im Dienst muss ein korrupter Kollege dran glauben, in seiner Freizeit geißelt er sich mit dem Ledergürtel – wenn er nicht gerade dem Laster verfällt.

Viel Stoff für üppig drapierte Fernseh-Geschichten

Wie schön, dass Menschen so schlecht sind – das liefert viel Stoff für üppig drapierte, detailversessen ausgestattete Fernseh-Geschichten mit großen Bildern, starker Schauspielkunst und atmosphärischer Musik.

Terence Winter hat „Boardwalk Empire“ für den US-Sender HBO entwickelt, nachdem er einer der Chef-Autoren bei dem Riesen-Erfolg „Die Sopranos“ war. Eine zweite Staffel ist gleich nach der Uraufführung der Pilotfolge Ende September 2010 in Auftrag gegeben worden. Martin Scorsese ist weiter als Produzent mit dabei. „Mann, das ist großartig“, soll der 68-Jährige gesagt haben - „man sieht, was mit den Figuren passiert, nachdem der Film vorbei ist.“