Essen. Mit einem "Mord in Brügge" startet das ZDF eine neue Krimi-Trilogie von Autor Pieter Aspe. In seinem ersten Fall muss sich das Ermittler-Duo Pieter van In und Assistent Guido Versavel mit der Russenmafia auseinandersetzen, die zu Kontakten in die höchsten Staatsämter verfügt.
So ein belgischer Kommissar hat es wirklich nicht leicht: Sein Chef macht ihm die Hölle heiß, seine Frau wird seine Vorgesetzte und außerdem muss er sich auch noch mit der Russenmafia rumschlagen. Am Sonntag (05.07.2009), 22.00 Uhr, ermittelt Pieter van In zum ersten Mal im ZDF.
Kontakte der Mafia bis in höchste Staatsämter
Der Fall scheint eindeutig: Der Bankmanager Claes überrascht in seinem Haus einen Dieb, der es auf seine Waffensammlung historischer Dreyse-Pistolen abgesehen hat. Der Banker wird niedergestreckt, seine Frau verständigt die Polizei, glaubt sie doch, dass ihr Mann nicht mehr unter den Lebenden weilt. Obwohl der sich sehr schnell von seiner Verletzung erholt, schaltet sich Kommissar van In (Herbert Flack) ein. Und das ist auch gut so: Kurze Zeit später werden ein Hehler und ein Schriftsteller, der auch noch der Geliebte von Claes' Frau zu sein scheint, auf grausige Weise hingerichtet.
Was der Kommissar und sein Assistent Guido Versavel (Lucas van den Eijnde) nicht wissen: Claes verwahrte bei seinen Waffen eine CD-ROM, auf der er die Geschäfte seiner Bank mit der Mafia dokumentierte. Würde bekannt, was auf dem Silberling gespeichert ist, hätte das eine landesweite Affäre zur Folge, denn die Kontakte der Mafia reichen bis in höchste Staatsämter. Anstatt sich der Polizei anzuvertrauen, informiert Claes den Mafioso Serov und seinen Handlanger über das Verschwinden der CD. Die heften sich an die Versen des Diebes - und lassen die Waffen sprechen.
Sympathische Ermittler
Als wäre das alles noch nicht genug, wird van Ins Frau Hannelore zur Untersuchungsrichterin befördert, schaltet sich in den Fall ein und kommt bei einem provozierten Autounfall fast ums Leben. Zu allem Überfluss drängt Brügges Polizeichef auf einen schnellen Abschluss des Falls, ist Claes doch eine landesweite Größe. Auch wenn zahlreiche Charaktere in der neusten Verfilmung eines Krimis aus der Feder des erfolgreichen belgischen Krimi-Autoren Pieter Aspe nur schemenhaft gezeichnet sind und vielfach gängigen Klischees entsprechen: „Mord in Brügge: Die Affäre Dreyse" bietet kurzweilige Unterhaltung dank seines sympathischen Kommissar-Gespanns Pieter van In/GuidoVersavel.
Die Geschichte mag an einigen Stellen haken, die Synchronisation führt bisweilen zu komischen Momenten, was der Erzählung aber keinen Abbruch tut. Der Auftakt solider Krimi-Unterhaltung, die den Vergleich mit so mancher Tatort-Folge nicht scheuen braucht. Lediglich von der malerischen Kulisse des mittelalterlichen Brügge bekommt der Zuschauer wenig zu sehen. Schade.
Weitere zwei Folgen jeweils sonntags um 22 Uhr.